Mittwoch, 18. September 2013

Ausflug in den Etosha


Am Freitag den 13. ging es endlich los in den Etosha Park der nur eine Stunde von Tsumeb entfernt ist. Allerdings war dieser Freitag wirklich ein typischer Freitag der 13., denn ungefähr alles ging erst mal schief. Da das Internet seit Mittwoch nicht mehr im Kinderdorf funktionierte, bekamen wir die E-Mail vom Veranstalter nicht, dass unser Geld für den Campingplatz nicht angekommen war, da man anscheinend nicht in Namibischen Dollar von unseren Kontos überweisen konnte. Außerdem konnten wir den Voucher für das Auto ohne Internet nicht ausdrucken, da wir diesen als E-Mail bekommen hatten. Also gingen zwei von uns am Freitagmorgen los um im Internet-Café den Voucher auszudrucken. Da bekamen wir dann auch die E-Mail vom Veranstalter. Zum Glück waren die Mitarbeiter sehr nett und zuvorkommend und legten das Geld für uns vor und so konnten wir ihnen noch am gleichen Tag mit einer Überweisung das Geld zurückgegeben. Als wir dann losgingen um das Auto zu holen, folgte schon das zweite Unglück. Statt dem Kleinwagen bekamen wir ein neues Auto,sogar mit Automatik was sich im Nachhinein wegen des Linksverkehrs und auch der Straßenverhältnisse im Park selber als äußerst praktisch erwies der allerdings sehr tief war. Mehr schon eine Limousine. Es dauerte extrem lange bis alles ausgefüllt war und langsam lief uns die Zeit davon weil es schon fast 15 Uhr war, wir eigentlich schon los wollten aber noch einkaufen mussten. Also liefen zwei von uns schon mal zum Shoprite vor, um einzukaufen. Der Einkauf fiel mehr als sparsam, da wir zuerst dachten, das N$ 400 ausreichen, also knapp 40 €, was hier sehr viel Geld ist. Das Geld reichte allerdings nicht so ganz aus, sodass wir jeden Abend Kartoffeln und Mais aßen, weil wir nicht wussten wie wir Fleisch ohne Kühlbox transportieren sollten. Zu dem Essen später mehr. Das Problem beim Auto war, dass die Kaution viel teurer war als bei dem Auto was wir eigentlich gemietet hatten, weil  dieses Auto fast neu war. Leider konnten man unsere Kreditkarte nicht so hoch belasten, trotzdem gab uns die Frau das Auto, auch wenn die Kaution nur halb so hoch war, wie sie eigentlich hätte sein sollen. Als die beiden anderen zum Auto geführt wurden folgte schon das nächste Unglück. Das Auto stand auf einem Kiesparkplatz der gerade sauber gemacht wurde. Da sie dies auch direkt neben Auto taten, war das ganze weiße Auto über und über mit Staub beklebt. So wollten sie uns das Auto nicht geben und wir mussten noch fast eine halbe Stunde warten, bis es endlich sauber war. Zwischendurch rief noch die Veranstalterin an um uns zu erinnern, dass wir wirklich bald losfahren sollten weil das Tor zum Park um 17.30 schließen würde. Als wir endlich ins Auto steigen konnten und auch die Einkäufe verstaut hatten, fuhren wir noch schnell zum Kinderdorf zurück um die Schlafsäcke und unser Gepäck zu holen. Die Schlafsäcke und Zelte hatten wir uns vorher vom Kinderdorf ausgeliehen. Viele Kinder kamen um uns zu verabschieden und um uns beim Tragen zu helfen. Als wir endlich losfuhren, war es schon fast 16 Uhr. Nachdem wir aus der Stadt heraus gefahren waren, war auch der Linksverkehr nicht mehr so ein großes Problem, da die Straßen hier fast alle schnurgerade verlaufen. Wir brauchten fast eine Stunde bis wir das Tor zum Park erreichten. Da wir ein Visum für ein Jahr haben, wurden wir sogar als Namibianer registriert und mussten deshalb weniger Eintritt bezahlen, denn Ausländer bezahlen mehr Eintritt. Auf dem Weg zum ersten Camp, bei dem wir bezahlen mussten, war die Straße schon sehr gut und wir sahen sogar das erste Tier. Eine große Giraffe stand am Straßenrand und wir mussten erst mal anhalten um sie zu fotografieren. Als wir im Camp Namutoni ankamen um dort zu bezahlen, sagte man uns, dass das Camp Halali, in dem wir übernachten wollten, um 19 Uhr schließen würde und wir uns schon etwas beeilen müssten, da es noch 70 km bis dahin waren. Also fuhren wir los und die Straße wurde immer schlechter. Ich rate niemanden einen Kleinwagen oder ähnliches für den Etosha zu mieten obwohl wir viele sahen, die auch nur einen Kleinwagen hatten. Die Straßen dort sind eigentlich keine richtigen Straßen, sie bestehen aus vielen kleinen Steinen und riesen Schlaglöchern. Teilweise konnten wir mit unserem Auto nur weniger als 10 km/h fahren, weil die Straße so schlecht war. Sobald man schneller fuhr prallten die vielen kleinen Steine ständig gegen den Unterboden und den Lack, weshalb wir am Ende unseres Ausfluges eine kleine Lackschäden verursacht haben und auch der Unterboden sah nicht mehr ganz so aus wie am Anfang. Man sollte sich lieber einen Geländewagen mieten, weil man damit viel schneller von einem Wasserloch zum anderen kommt und auch einfacher dorthin. Ein Wasserloch konnten wir gar nicht erst anfahren, weil eine riesige Pfütze unseren Weg versperrte. Außerdem macht es irgendwann einfach keinen Spaß mehr wenn man ständig von Geländewagen überholt wird und man selber nur 10 km/h fährt obwohl man im Park bis zu 60 km/h fahren kann. Zudem hat das Auto ständig so gewackelt, dass wir dachten es fällt auseinander. Wir brauchten deshalb ewig von einem Wasserloch zum nächsten, obwohl diese manchmal nur 2 km auseinander entfernt sind. Aber zurück zum ersten Tag. Obwohl wir extrem langsam erreichten wir dennoch rechtzeitig das Camp. Wir bauten unsere Zelte auf dem Steinboden auf und fingen an den Mais und die Kartoffeln zu grillen. Da wir die Kartoffeln ganz grillten, brauchten sie fast über 2 Stunden bis sie endlich durch waren und auch der Mais brauchte eine gefühlte Ewigkeit. Nachdem wir die mehr oder weniger fertigen Kartoffeln und den Mais gegessen hatten, machten wir uns auf zum Wasserloch des Camps. Das Camp hat eine eigene Aussichtsplattform auf ein Wasserloch, das in der Nacht beleuchtet ist. Wir sahen ein Nashorn und sogar Hyänen.   Gegen 23 Uhr sind wir dann zum Zelt zurück gegangen um zu schlafen. Obwohl wir keine Isomatten hatten, nur unseren Schlafsack, ging es trotzdem ganz gut auf dem Steinboden zu schlafen. Wir hatten es schlimmer erwartet. Am nächsten Morgen sind wir dann sehr früh aufgestanden um den ganzen Tag herumzufahren. Wir sahen sehr viele Tiere an den verschiedenen Wasserlöchern. Insgesamt sahen wir alle Tiere, sogar einen Geparden, außer einem Löwen, den sahen wir nur von weitem. Am zweiten Abend haben wir die Kartoffeln dann in Scheiben geschnitten, damit sie schneller durch gehen. Allerdings sind in der zweiten Nacht Warzenschweine in das Camp gekommen und haben die Stühle von den anderen Campern umgeschmissen. Das war schon etwas gruselig, weil sie teilweise sehr nah an unserem Zelt vorbeigelaufen sind und ich ein bisschen Angst hatte, sie würden vielleicht versuchen in das Zelt hineinzukommen, um dort nach Essen zu suchen. Nachdem auch diese Nacht überstanden war, sind wir am nächsten Morgen wieder früh aufgestanden um loszufahren und gegen Mittag sind wir dann auch nach Hause gefahren. Alle Kinder haben sich sehr gefreut, dass wir wieder da waren und wollten sofort Bilder und Videos sehen. Allerdings haben sie auch gesagt, dass sie sich freuen, dass wir wieder da sind weil das Wochenende so langweilig war ohne uns. Ich glaube sie haben noch nicht verstanden, dass wir, sobald wir diese Woche umgezogen sind, am Wochenende nicht mehr da sein werden, da wir dann nicht arbeiten müssen.

Insgesamt war der Ausflug in den Etosha super toll, und wir wollen ihn auf jeden Fall wiederholen, dann allerdings mit einem besseren Auto.



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