Am Freitag sind wir vormittags in das Museum von Tsumeb
gegangen. Dort gibt es insgesamt 4
Räume. Der erste Raum beinhaltet Gebrauchsgegenstände der verschiedenen Stämme
und auch viele Fotos und interessante Informationen über diese. Teilweise
tragen die Kinder in manchen Stämmen verschiedene Zöpfe um zu signalisieren,
dass sie entweder noch nicht in der Pubertät waren oder heiratsfähig sind.
Allerdings haben sie teilweise auch sehr brutale Bräuche. In einem Stamm werden
Kinder so im Alter von 12 oder 13 Jahren die unteren Schneidezähne
herausgebrochen und die oberen werden zu einem V gefeilt, sodass jeder sehen
kann zu welchem Stamm sie gehören.
Im 2. Raum waren Gegenstände ausgestellt die aus dem Lake
Otjikoto geborgen wurden. Der Raum war voll von Waffen. Allerdings gab es dort
auch Informationen zum Krieg allgemein. Im nächsten Raum standen
Gebrauchsgegenstände der damaligen Deutschen die in Namibia wohnten und auch
Minenwerkezuge die damals benutzt wurden und im letzten gab es eine
Briefmarkenausstellung.
Vor dem Museum waren noch einige Lokomotiven ausgestellt und
auch eine Viehwaage.
Insgesamt waren wir nur ca. 1 Stunde im Museum, allerdings
war dies viel zu wenig Zeit, da es so viele Informationen gab und man das
Gefühl hatte, gar nicht alles gesehen zu haben.
Gestern sind wir ins Cultural Village gegangen. Dies ist
eine Ausstellung wo die verschiedenen Häuser der Stämme nachgebaut wurden und
auch ein kleines Museum mit Kleidung und Gegenständen der Stämme gibt es dort.
Der Eintritt ist allerdings etwas teuer (umgerechnet ca. 4,40 €) und dafür gab
es bei den Häusern selber keine einzigen Informationen. Das Museum ist nur ein
Raum aber hat viele Gegenstände und auch Informationen. Die Häuser selber sind
draußen aufgebaut auf einem riesigen Gelände. Wir bekamen einen Prospekt in die
Hand gedrückt auf dem ein Plan war mit den Häusern er Stämme und wo diese
liegen. Die Häuser selber sind sehr schön gemacht, allerdings mehr als die
Beschreibung „Küche“ findet man dort nicht. Dies war schon etwas schade, da es
bestimmt sehr viele interessante Informationen gibt, wie die Stämme leben.
Teilweise haben wir uns auch gefragt wie die Menschen dort drin schlafen
können, weil die Hütten so klein waren, dass man da weder stehen noch richtig
liegen konnte. Jedoch erkennt man schon
viele Unterschiede zwischen den Hütten, denn manche Stämme haben Hütten die
eigentlich nur aus einem Dach bestehen und andere haben richtige Festungen mit
Zäunen drumherum und sogar fast normalen Häusern. Alle Häuser bestanden aus
Stroh und Holz und manche Stämme benutzen auch Lehm um richtige Wände, Böden
und Fenster herzustellen. Insgesamt war es schon sehr interessant mal zu sehen,
wie die verschiedenen Stämme leben, bzw. in was für Häusern.
Heute waren in einem afrikanischen Gottesdienst. Ein großer
Teil der Kinder die hier leben sind sehr religiös und gehen auch regelmäßig in
den Gottesdienst. Allerdings wird kein Kind dazu gezwungen. Ich finde es schon
sehr bewundernswert, dass so viele an Gott glauben, obwohl ihnen teilweise
schon sehr viel Schlimmes im Leben passiert ist. Trotzdem haben sie nicht
aufgehört an einen gütigen und freundlichen Gott zu glauben. Wir sind also
heute Morgen sehr früh aufgestanden, um mit ein paar Kindern um viertel vor 9
in einen afrikanischen Gottesdienst zu gehen. Teilweise gehen die Kinder in
unterschiedliche Kirchen, und es gibt auch Gottesdienste auf Deutsch und
Englisch von verschiedenen Kirchen, wir jedoch wollten unbedingt in einen
richtigen Gottesdienst gehen, der auf Afrikaans gehalten wurde.
Die Kirche selber sieht gar nicht so viel anders aus, als
die in Deutschland. Sie besteht aus einem Raum mit Stühlen und einem Altar und
hinter der Pfarrerin stand ein Kreuz aus Holz. Alles ist dort sehr schlicht
gehalten. Als wir ankamen, sangen die Leute schon ein Lied und wir suchten uns
schnell einen Platz. Insgesamt ist der Gottesdienst in Namibia viel fröhlicher
und nicht so starr wie in Deutschland. Die meisten Lieder waren auf Afrikaans
und obwohl nicht sehr viele Leute in die Kirche gepasst haben, haben alle laut
mitgesungen. Die Lieder sind auch viel fröhlicher und schneller als in
Deutschland und die Gemeinde sang teilweise auch mehrstimmig. Zudem hatten sie
zu den Liedern teilweise richtige Tänze
und manchmal haben sie auch einfach nur so dazu getanzt und geklatscht. Bei
einem Lied sind sogar alle aufgestanden, durch die Kirche gegangen und haben
sich die Hände geschüttelt und gegenseitig angelächelt. Die Menschen dort hatten sehr viel Spaß im
Gottesdienst. Während die Pfarrerin geredet hat, wir wissen leider nicht genau
was, weil der Gottesdienst auf Afrikaans war, es waren aber teilweise Psalme
und Stellen aus der Bibel, haben die Menschen dort immer mal wieder laut
zugestimmt mit einem „Yeah“ oder „Yes“ oder haben auch nur die Wörter die die
Pfarrerin gesagt hat, laut wiederholt. Insgesamt war der Gottesdienst mehr ein
Gespräch zwischen der Pfarrerin und der Gemeinde. Nicht nur die Pfarrerin sagte
Psalme sondern auch Leute aus der Gemeinde lasen teilweise stellen aus der
Bibel vor und sprachen Gebete. An
manchen Stellen allerdings war der Gottesdienst schon etwas langweilig, wenn
die Pfarrerin einen längeren Text sprach. Der Ablauf des Gottesdienstes war
schon vergleichbar mit dem in Deutschland. Es gab ein Anfangslied, eine
Kollekte, das Vater Unser, das Glaubensbekenntnis und einen Segen. Am Ende lief
erst die Pfarrerin aus der Kirche und alle liefen dann hinter ihr her und
schüttelten ihr noch einmal die Hand. Der Gottesdienst selber dauerte 1 ½
Stunden. Obwohl die Menschen dort sehr viel Spaß haben und auch das Tanzen und
viele singen sehr toll ist, werde ich vermutlich nicht regelmäßig hingehen, da
es doch schon etwas blöd ist, wenn man gar nichts versteht und außerdem hat
sich der Gottesdienst an manchen Stellen schon etwas gezogen. Jedoch werden wir
auch einmal in einen deutschen Gottesdienst hier gehen und mal schauen, ob
dieser sehr unterschiedlich ist, im Vergleich zu Gottesdiensten in
Deutschland.
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