Dieses Wochenende haben wir das typisch afrikanische Leben
mitbekommen. Wir haben jetzt endlich auch Afrikaansunterricht bei einer netten
Frau in der Nähe des Kinderdorfes. Der Unterricht findet bei ihr zu Hause statt
und jedes Mal wenn wir Unterricht haben läuft ihr Mann herein und hat entweder
ein typisch afrikanisches Gebäck dabei oder ein anderes Tier mit. Sie haben dort
Hunde, Schlangen, Schildkröten, einen Papagei und sogar eine Meerkatze.
Außerdem ist die ganze Familie super nett und hat uns schon zum Grillen
eingeladen. Bei ihr im Haus wohnt noch eine weitere Person. Er lud uns zu einem
typisch afrikanischen Braai ein, was nichts anderes als Grillen ist. Am Freitag
sind wir also los zu einem Freund von ihm um dort mit ein paar anderen zu
grillen. Naja, grillen kann man das nur mehr oder weniger nennen, das Fleisch
haben sie nämlich erst draufgelegt als das Feuer schon fast wieder aus war.
Außerdem gab es nur Fleisch und nichts anderes und das haben wir auch noch mit
den Händen gegessen. Die einzige Beilage die es gab war ein Reissalat den wir
mitgebracht haben, von dem sie allerdings nicht so begeistert waren. Als wir fertig
mit essen waren, wollten wir in einen Club. Naja „Club“ ist vielleicht etwas
übertrieben, es war eher eine Bar. Es gab eine kleine Fläche zum Tanzen und
einen Billiardtisch. Als wir in die Bar hereinkamen, dort waren nicht so viele
Menschen wie erwartet, wurden wir erst einmal angestarrt als hätten sie noch
nie Mädchen gesehen. Den ganzen Abend über waren wir die Attraktionen und
ständig wollten sich die Leute mit einem Unterhalten und einem das Getränk
ausgeben. Dazu muss man sagen, dass neben uns vielleicht noch 4 andere Mädchen
da waren und in Namibia ist es wohl üblich das den Frauen alles ausgegeben wird
und sie nichts selber bezahlen müssen. Anders als in Deutschland erwarten sie
allerdings nicht, dass man sich zwangsläufig mit ihnen unterhält nur weil man
etwas ausgegeben bekommen hat, manchmal spendieren sie einem auch nur ein
Getränk, unterhalten sich kurz und gehen dann wieder. Um 2 Uhr hat die Bar zu
gemacht und als wir in die zweite Bar oder Club, was auch immer es war, nicht
mehr gegangen sind, verbrachten wir den restlichen Abend dort, wo wir auch
gegrillt hatten und fielen spät am Abend
todmüde in unsere Betten. Am nächsten Morgen waren wir dann mit den Leuten vom
vorigen Abend an einem See und haben dort den ganzen Tag verbracht. Am Abend
sind wir zu einem Modelcontest gegangen, weil ein paar Kinder aus dem Kinderdorf daran teilnahmen und
wollten, dass wir ihnen zuschauen. Auf der Karte stand drauf, dass es um 18 Uhr
beginnen würde und eines der Mädchen aus dem Kinderdorf meinte, dass wir schon
um 17 Uhr da sein sollten, um uns gute Plätze zu sichern. Also waren wir,
typisch deutsch, natürlich pünktlich um 17 Uhr da. Als wir allerdings in die
Community Hall kamen, wo der Contest stattfinden sollte, waren wir nicht nur
die einzigen dort, sondern sie waren noch nicht einmal fertig mit aufbauen.
Gegen 6 Uhr waren immer noch keine anderen Leute da, allerdings fand dann wohl
auch gerade erst die Generalprobe statt. Gegen 19 Uhr war von anderen Leuten
immer noch keine Spur zu sehen und uns wurde gesagt, sie wüssten auch nicht
wann sie anfangen, denn sie würden noch auf die Veranstalterin warten.
Insgesamt startete die Veranstaltung dann erst um 21 Uhr. Aber die
Veranstalterin brachte uns netterweise sogar etwas zu essen weil wir Neu waren
und Fremde in diesem Land. Auch bei diesem Contest hat sich mal wieder gezeigt,
dass wohl alle Afrikaner den Rhythmus einfach im Blut haben, weil die Modelauftritte
immer wieder von Tanz- und Gesangeinlagen von Kindern allen Alters unterbrochen
wurde und selbst die Kleinsten schon super tanzen können. Die Musik und auch
das Geschrei der Kinder war allerdings so laut, dass wir gegen 23 Uhr
beschlossen lieber noch ein bisschen feiern zu gehen mit den Leuten vom Vortag.
Am nächsten Tag hörten wir, dass der Contest wohl bis 3 Uhr nachts gegangen
sei. Am Sonntag mussten wir dann erst mal ausschlafen und versuchten uns im
Brot und Kuchen backen. Sowohl der Kuchen als auch das Brot sind leider zu
vielen tausend Teilen zerfallen, da wir sie in einem Topf backen mussten, weil
wir keine Backformen haben. Trotzdem ist es sehr lecker geworden. Am Abend
wurden wir dann von Jungs noch einmal zum Essen eingeladen, weil sie meinten,
da unser Reissalat so schrecklich war, müssten sie uns erst einmal bekochen um
zu zeigen was gutes Essen ist. Das Essen war ein typisch afrikanischer Eintopf
mit Hühnchen und Gemüse und auch wirklich lecker. Den restlichen Sonntagabend
verbachten wir noch zusammen mit ihnen um dann jedoch etwas früher als am
Freitag und am Samstag zu Bett zu gehen, da wir am Montag ja wieder arbeiten
mussten.
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