Letztes und dieses Wochenende war sehr
viel los, aber auch unter der Woche, Letzte und diese war der Lehrer
im FSP krank weshalb wir neben unserem sonstigen Programm auch noch
die Homeworkclasses im FSP übernahmen und letzte Woche zudem die
Kinder vom FSP auch noch mehr oder weniger gut beim Netballtraining
für den Sportsday unterstützen. Mehr oder weniger deshalb, weil
keiner von uns die Netballregeln richtig kannte und die Kinder sie
auch nur grob wussten.Also übten wir mit ihnen rennen und Ballabgabe
und Annahme so gut es ging, und ließen sie beim eigentlichen
Netballspielen selber auf die Regeleinhaltung achten. Dies
funktionierte auch nicht schlecht. Letzte Woche Freitag war dann
Hotdogday im Kindergarten der als Fundraising diente. Die Kinder die
einen Hotdog wollten, hatten schon eine Woche vorher das Geld dafür
bezahlt. Natürlich bezahlten auch Larissa und ich einen Hotdog. Wer
will schon den Kindern beim Essen zusehen, wenn man selber keinen
Hotdog hat? Doch zuvor räumten wir erst einmal morgens zwei Klassen
aus, da für den Sporttag auch SOS Windhoek nach Tsumeb kommen würde.
Die Kinder halfen uns dabei eifirg mit, sodass innerhalb von 2
Stunden zwei Klassen völlig leergeräumt und geputzt waren. Dann
fingen wir an mit dem Herstellen der Hotdogs. Dafür wurden Brötchen
mit Butter bestrichen, Zwiebeln und Bratwürste angebraten und
Ketchup und Mayonnaise vermischt. Am Ende hatten Larissa und ich
ziemlich großen Hunger und konnten aber durch das viele Brötchen
schmieren erst mal keine Brötchen mehr sehen. Auch das Verteilen der
Hotdogs an die Kinder verlief eher ungeordnet, da alles sehr hektisch
wurde als die Taxifahrer kamen um die Kinder abzuholen, die meisten
Hotdogs aber noch nicht fertig waren. Als wir endlich alle Hotdogs
verteilt hatten, konnten auch Larissa und ich unsere Hotdogs
genießen. Natürlich half die Direktorin des Kindergartens am
wenigsten bei der Hotdogzubereitung mit, war aber dann am Ende
diejenige die am Ende die ganze Zeit sagte, wie froh sie doch wäre,
dass wir das alles geschafft hätten und nun fertig seien, es wäre
ja so viel Arbeit gewesen. Fast hätte ich wirklich noch gesagt, dass
sie ja eigentlich die war, die am wenigsten geholfen hatte. Am
Freitagabend war dann die Abschiedsparty von den beiden
Lehramtsstudentinnen die für ein halbes Jahr hier gearbeitet hatten.
Da wir allerdings am nächsten morgen früh bei dem Sportsday helfen
sollten, gingen wir gegen 24 Uhr nach Hause. Der Sportsday am
nächsten Tag sollte unter anderem auch als Fundraising dienen. Wir
hatten zuvor den Müttern angeboten, ob wir etwa beim Essen machen
helfen sollten oder wie im FSP mit den Kindern für eine Sportart
trainieren sollten. Allerdings schienen sie keine Hilfe zu brauchten
sondern meinten nur, wir könnten ihnen dann am Sporttag beim Verkauf
der Sachen helfen. Die ganze Organisation des Sporttages war auch
eher mittelmäßig.Der ursprüngliche Plan war, dass der Sporttag auf
dem SOS Gelände stattfinden sollte. Dafür wurden sogar schon Flyer
gedruckt. Ein paar Tage vor dem Sportsday bekamen wir allerdings mit,
dass er nun doch in einem Stadion stattfinden sollte. Die einzigen
zwei Plakate die darauf hinwiesen waren eins am Eingangstor von SOS
und eins in der Innenstadt. Beide handgeschrieben, eher schwer zu
erkennen und mit einiger Rechtschreibfehler. Im Nachhinein hat sich
herausgestellt, dass wohl der Youth Leader diese Plakate gemacht
hatte, was mit den ganzen Rechtschreibfehlern schon eher etwas
peinlich war. Als wir abklären wollten um wie viel Uhr wir an dem
Stadion sein sollten, wurde uns erst gesagt, die Mütter würden
schon um 6 Uhr morgens da sein um alles vorzubereiten, damit es
pünktlich um 8 Uhr beginnen kann. Da sie allerdings unser leicht
geschocktes Gesicht aufgrund der frühen Uhrzeit sahen, meinten sie
zu uns wir könnten auch erst um 7 Uhr kommen und da wir nicht genau
wussten wo das Stadion ist, würden sie uns auf dem Weg dorthin
einsammeln. Also standen Larissa und ich früh morgens auf und
warteten eine geschlagene halbe Stunde darauf, das jemand kommen und
uns abholen würde. Als wir beschlossen dass sie uns wohl vergessen
hatten, liefen wir los zu Hauptstraße um mit einem Taxi dorthin zu
fahren. Es stellte sich allerdings heraus, dass der Taxifahrer
eigentlich aus Windhoek kam und erst seit einer Woche in Tsumeb war
und selber keine Ahnung hatte, wo das Stadion war. Nach einer kurzen
Irrfahrt, und dem Fragen einiger Leute kamen wir endlich am Stadion
an nur um festzustellen, dass nur eine Mutter und ein paar Kinder von
SOS da waren. Auf unser erstauntes Nachfragen hin wo denn die anderen
seien, meinte die Mutter nur zu uns, dass diese noch das Essen
vorbereiten würden und nie vorhatten, so früh schon am Stadion zu
sein. Damit wir allerdings mit ganz untätig herumstanden, nahmen wir
uns ein paar Besen und fegten mit ein paar anderen Kindern den
Netballplatz. Als wir halbwegs fertig waren, waren immer noch keine
Mütter in Sicht. Also setzten wir uns auf die Tribüne, unterhielten
uns mit den Kindern, knuddelten die Babys und warteten. Nach ca. 2
Stunden und unzähligem Nachfragen ob sie denn unsere Hilfe
benötigen, fingen die Spiele mit einer Stunde Verspätung um 9 Uhr
an.
Da niemand unsere Hilfe brauchte, schauten wir den Kindern vom
FSP beim Netballspiel zu, die sich auch riesig darüber freuten, dass
wir da waren. Sie verloren zwar 4-3, was aber trotzdem nicht schlimm
war, wenn man mal bedenkt, dass sie erst eine Woche vorher angefangen
hatten zu trainieren und auch selber die Regeln nicht so gut kannten,
während ihr gegnerisches Team schon etwas professioneller aussah.
Als Belohnung für das gute Spiel bekam jedes Kind einen Hotdog von
der Leiterin des FSP spendiert. Wir halfen am Stand die Hotdogs zu
machen, allerdings benötigte auch danach niemand mehr unsere Hilfe,
da nie viele Kinder gleichzeitig etwas kauften und es auch eher
unorganisiert war, dass nur eine Person das Geld zum Wechseln hatte.
Zudem gab es keine Liste was verkauft wurde und nirgendwo standen
Preise dran. Also beschlossen wir uns auch etwas zu essen zu kaufen
und das Fußballspiel anzuschauen.
Es spielte gerade SOS Tsumeb gegen
eine Schule, allerdings war nur die Hälfte der Kinder an dem Spiel
interessiert. Die anderen Kinder lieferten sich Tanzbattles, da die
ganze Zeit lauft Musik gespielt wurde. So ist das halt in Afrika,
sobald Musik gespielt wird fangen alle, egal welchen Alters, an zu
tanzen, und tanzen können die wirklich gut. Um die Mittagszeit
gingen wir noch einmal zum Stand hin um zu schauen, ob sie denn
unsere Hilfe brauchen. Allerdings standen 3 Leute hinter dem Stand
und nicht sehr viele davor um etwas zu kaufen, sodass sie unsere
Hilfe nicht benötigten. Gegen 2 Uhr beschlossen wir dann, nach Hause
zu gehen.Netterweise brachten uns 2 Kinder vom FSP noch bis zum
Shoprite, da kein einziges Taxi vor dem Stadion war und wir uns sonst
wohl in der Location ziemlich verlaufen hätten. Die beiden fanden es
schon ziemlich komisch aber teilweise auch lustig das wir natürlich
als Weiße ganz schön angestarrt werden, wenn wir durch ein Viertel
laufen, in dem sonst nur Schwarze wohnen. Mehrmals sagten sie auch,
„Guckt mal wie wir angestarrt werden.“. Beim Abschied von den
Müttern sagte eine noch „Thank you for your help, you made our
day.“ Ob sie das jetzt ironisch oder ernst gemeint hatte, weiß ich
nicht genau, allerdings wäre es schon dreist gewesen so etwas zu
sagen wenn sie es ironisch meint, da wir so oft nachgefragt hatten,
ob sie unsere Hilfe benötigen, dass ich fast schon das Gefühl
hatte, wir gehen ihnen damit auf die Nerven. So gern ich die Mütter
auch habe im SOS Dorf, wenn es allerdings darum geht Hilfe anzunehmen
oder zu sagen, dass sie Hilfe brauchen, da haben sie doch schon eine
sehr komische Art.Außerdem sah es zu keinem Zeitpunkt aus, als wären
sie überfordert oder würden Hilfe benötigen. Ganz im Gegenteil,
sie saßen eher die meiste Zeit entspannt im Schatten hinter dem
Stand. Als wir endlich zu Hause waren, bereiteten wir noch einen
Nachtisch für den Braai abends vor.Am Abend trafen wir uns dann mit
ein paar Freunden, grillten und ließen den Tag ausklingen. Am
nächsten morgen war allerdings auch nichts mit ausschlafen, da Henk
uns zum grillen auf die Farm seiner Eltern eingeladen hatte.Morgens
ging es dann los und wir verbrachten einen schönen Tag auf der Farm
mit grillen und ein bisschen herumfahren um Tiere zu sehen. Dieses
Wochenende war schon ziemlich anstrengend und ich war froh, dass das
Wochenende danach, etwas entspannter war. Am darauffolgenden Freitag
war Soupday im Kindergarten. Das Thema der Woche war „Food“ und
jedes Kind bekam am Donnerstag einen Zettel mit auf dem draufstand,
was es am Freitag für die Suppe mitbringen sollte. Als wir beim
ausfüllen der Zettel halfen stellte sich deutlich heraus welche
Kinder Geld hatten und welche nicht. Die Kinder nämlich deren Eltern
Geld hatten oder auch nur in der Nähe vom PicknPay oder einer
Fleischerei arbeiteten, sollten 1 kg Hackfleisch oder 1 kg
Suppenknochen mitbringen. Alle anderen die weniger Geld hatten,
sollten dagegen nur 3 Tomaten oder 3 Kartoffeln oder gemischtes
Gemüse mitbringen.Entgegen aller Erwartungen brachten relativ viele
Kinder am nächsten Tag etwas mit. Da die Kinder den Zettel
allerdings nur einen Tag vorher nach Hause brachten, und viele Eltern
bis abends arbeiten, brachten einige Eltern und Taxifahrer die Sachen
erst, als die Suppe schon lange am kochen war. Hätten die Kinder den
Zettel schon am Mittwoch mitbekommen, wäre das vielleicht nicht
passiert. Als Larissa und ich in den Kindergarten kamen, war die
Suppe schon am kochen und sie benötigten noch nicht einmal unsere
Hilfe. Das es diesmal besser organisiert war als der Hotdogday, an
dem alles etwas knapp war, könnte an einer Lehrerin liegen, die
letzte Woche auf einem Workshop war und erst diese Woche wiederkam.
Wir halfen dann die Suppe auszuteilen. Jedes Kind bekam einen Becher
voll mit Suppe und wer wollte, konnte sogar noch einen zweiten
bekommen.
Auch Larissa und ich bekamen einen Becher. Die Suppe war
schon ziemlich lecker auch wenn einige Kinder das nicht so fanden.
Als alle fast fertig waren mit essen, kam ein Zug von Kindern und
Lehrern der Etosha Secondary School am Kindergarten vorbei. Die
Schule feierte ihr 50jähriges Jubiläum und lief deshalb durch die
ganze Stadt. Als die Direktorin des Kindergartens den Zug sah, wurde
sie plötzlich ganze hektisch und rief „Sie kommen, sie kommen“
und rannte plötzlich mit allen Kindern zum Tor. Allerdings waren
einige Kinder schneller als sie und liefen aus dem Tor heraus, doch
auch relativ schnell wieder zurück, da sie sonst womöglich von den
älteren Schülern übersehen worden wären. Auch eine andere
Lehrerin war plötzlic so von der Freude gepackt, dass auch sie
anfing zu rennen und das Kindergartenkind neben mir nur erstaunt
meinte „Guck mal, der Teacher rennt.“. Es war schon ein ziemlich
lustiges Bild die Lehrer zum Tor rennen zu sehen, als würde dort
gleich der Präsident vorbeilaufen. Aber ich denke mal da sonst eher
selten etwas in Tsumeb passiert, ist so ein Schulumzug doch schon ein
etwas größeres Highlight.
Als der Kindergarten dann zu Ende war,
liefen Larissa, eine der Lehramtsstudentinnen die einmal sehen wollte
wie der Kidsclub so ist den wir machen, und ich zum FSP für den
Kidsclub. Nach dem Kidsclub gingen wir noch mit unsere Katze zum
Impfen, und danach mussten wir uns etwas beeilen, da wir uns noch
umziehen mussten und rechtzeitig zum Spielanpfiff
Deutschland-Frankreich im Hotel sein wollten.
Wir schafften es auch
rechtzeitig und nach dem Spiel aßen wir dort noch mit ein paar
Leuten zu essen, da es gleichzeitig auch die Abschiedsparty eines
Freundes war, der für 3 Monate in einer Zementfabrik gearbeitet
hatte.Am Ende fuhren wir noch in den Flying Club. Dieser war
ausnahmsweise ziemlich voll, da das Tsumeb Gimnasium eine Art
Klassentreffen dort hatte. Trotzdem war die Stimmung auf der
Tanzfläche eher schlecht, und so stürmten wir paar dann einfach
jedes mal auf die Tanzfläche wenn mal kein Afrikaanssong gespielt
wurde, was wohl auch etwas zur Erheiterung des Clubs beitrug, aber
uns interessierte das nicht sonderlich, denn wir hatten unseren
Spaß. Das ist einfach in der Location viel besser. Da tanzt jeder
und allgemein ist neben der besseren Musik auch die Stimmung dort
wesentlich besser. Am Ende war ich froh als ich in meinem Bett lag
und am nächsten Tag ausschlafen konnte.