Am Freitag war ein besonderer Tag im
Kindergarten. Die Kindergartenlehrerinnen hatten einen einen „Train
ride“ organisiert, da das Thema der Woche „Transport“ war. Also
eigentlich war es kein richtiger Zug sondern nur ein Traktor der
mehrere kleine Waggons hinter sich herzog in denen die Kinder
saßen.Früher konnten die Lehrerinnen wohl einen richtigen Train
ride organisieren mit einem echten Zug aber dieses Jahr war dies
nicht möglich. Aber auf jeden Fall schon mal schön, dass sie
überhaupt etwas organisieren konnten. Als wir also in den
Kindergarten kamen spielten alle Kinder draußen, da der Traktor um 9
Uhr kommen sollte. Wenn alle Kinder draußen spielen und wir zum
Kindergarten kommen, fühlen wir uns schon manchmal wie Superstars,
denn sobald die Kinder uns von weitem sehen, hören sie auf zu
spielen und rufen „Teacher, Teacher“ und rennen auf uns zu wie
eine kleine Horde Fans und wollen uns alle umarmen und begrüßen.
Nicht selten fängt dann relativ schnell ein Kind an zu weinen, weil
es von den größeren weggeschubst wurde. Ja das Leben als Superstar
ist schon nicht einfach wenn man gleichzeitig versucht ein weinendes
Kind zu trösten und sich auf den Beinen zu halten weil 10 Kinder
gleichzeitig versuchen einen zu umarmen. Als dann nun endlich der
Traktor kam waren alle Kinder schon ganz aufgeregt. Die Kinder wurden
in zwei Gruppen aufgeteilt, erst die Jüngeren, dann die Älteren.
Teilweise fingen die Kleinen allerdings bei dem Anblick der Wagen an
zu weinen, weil sie so etwas vorher noch nie gesehen hatten. Sie
fahren zwar alle ohne Angst hinten auf der Ladefläche eines Pickups
mit, fangen dann aber an zu weinen bei dem Anblick eines Traktors mit
Wagen hinten dran. Also fuhren nur die Kinder mit, die sich auch
trauten. Bei der zweiten Runde durften dann auch Larissa und ich
mitfahren. Alle Kinder hatten sehr viel Spaß durch die Nachbarschaft
zu fahren in den kleinen Waggons. Am Nachmittag war dann Kids club.
Die Sekretärin hatte uns angerufen und uns gebeten mit den Kindern
für den Sportsday nächste Woche zu trainieren. Das Problem an der
Sache war eher, dass sie an diesem Freitag Netball üben sollte.
Netball ist in etwa ähnlich wie Basketball, allerdings hatte weder
die Sekretärin, noch die Leiterin des FSP Ahnung von den Regeln
dieses Spiels und ich am aller wenigsten. Erschwerend kam noch hinzu,
dass es keine Körbe gab. Glücklicherweise hatten die Kinder ein
wenig Ahnung von diesem Spiel, aber es kam immer wieder zu Konflikten
zwischen ihnen, die ich noch nicht einmal lösen konnte, weil alle
wie wild in Damara aufeinander einredeten. Also saß ich eher am
„Spielrand“ und beobachtete das ganze und passte auf die Sachen
der Kinder auf. Nächste Woche sollen wir dann jeden Tag mit den
Kindern trainieren, davor werde ich mir aber zumindest einmal die
Regeln ausdrucken. Am Abend veranstaltete dann eine der Schulen eine
Show mit Tanzakts, Dramen und natürlich einer Modelshow.
Ungewöhnlicherweise startete die Show Punkt 7, ging dafür aber
endlos lang. Um 23.30 gingen wir nach Hause und die Show war immer
noch nicht zu Ende.Die Schüler dort waren allerdings extrem laut
und feuerten die Tanzgruppen jedesmal so an, das man das Gefühl
hatte man könnte auch auf einem Justin Biber Konzert sein.
Am nächsten Tag war Abends das WM
Spiel Deutschland gegen Ghana. Erst wollten wir das Spiel in einem
Golfclub anschauen, dort waren die wenigsten allerdings an diesem
Spiel interessiert und es war schwer sich auf das Spiel zu
konzentrieren während laute Africaans Musik aus den Lautsprechern
dröhnte. Also wechselten wir nach 20 min in das Hotel ganz in der
Nähe, in dem wir schon zuvor das erste Spiel angeschaut hatten. Nach
diesem anstrengenden und langen Wochenende war ich froh, dass ich am
Sonntag nichts zu tun hatte und ein bisschen entspannen konnte.
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