Am Freitag den 13. ging es endlich los in den Etosha Park
der nur eine Stunde von Tsumeb entfernt ist. Allerdings war dieser Freitag
wirklich ein typischer Freitag der 13., denn ungefähr alles ging erst mal
schief. Da das Internet seit Mittwoch nicht mehr im Kinderdorf funktionierte,
bekamen wir die E-Mail vom Veranstalter nicht, dass unser Geld für den
Campingplatz nicht angekommen war, da man anscheinend nicht in Namibischen
Dollar von unseren Kontos überweisen konnte. Außerdem konnten wir den Voucher
für das Auto ohne Internet nicht ausdrucken, da wir diesen als E-Mail bekommen
hatten. Also gingen zwei von uns am Freitagmorgen los um im Internet-Café den
Voucher auszudrucken. Da bekamen wir dann auch die E-Mail vom Veranstalter. Zum
Glück waren die Mitarbeiter sehr nett und zuvorkommend und legten das Geld für
uns vor und so konnten wir ihnen noch am gleichen Tag mit einer Überweisung das
Geld zurückgegeben. Als wir dann losgingen um das Auto zu holen, folgte schon
das zweite Unglück. Statt dem Kleinwagen bekamen wir ein neues Auto,sogar mit
Automatik was sich im Nachhinein wegen des Linksverkehrs und auch der Straßenverhältnisse
im Park selber als äußerst praktisch erwies der allerdings sehr tief war. Mehr
schon eine Limousine. Es dauerte extrem lange bis alles ausgefüllt war und
langsam lief uns die Zeit davon weil es schon fast 15 Uhr war, wir eigentlich
schon los wollten aber noch einkaufen mussten. Also liefen zwei von uns schon
mal zum Shoprite vor, um einzukaufen. Der Einkauf fiel mehr als sparsam, da wir
zuerst dachten, das N$ 400 ausreichen, also knapp 40 €, was hier sehr viel Geld
ist. Das Geld reichte allerdings nicht so ganz aus, sodass wir jeden Abend
Kartoffeln und Mais aßen, weil wir nicht wussten wie wir Fleisch ohne Kühlbox
transportieren sollten. Zu dem Essen später mehr. Das Problem beim Auto war,
dass die Kaution viel teurer war als bei dem Auto was wir eigentlich gemietet
hatten, weil dieses Auto fast neu war.
Leider konnten man unsere Kreditkarte nicht so hoch belasten, trotzdem gab uns
die Frau das Auto, auch wenn die Kaution nur halb so hoch war, wie sie eigentlich
hätte sein sollen. Als die beiden anderen zum Auto geführt wurden folgte schon
das nächste Unglück. Das Auto stand auf einem Kiesparkplatz der gerade sauber
gemacht wurde. Da sie dies auch direkt neben Auto taten, war das ganze weiße
Auto über und über mit Staub beklebt. So wollten sie uns das Auto nicht geben
und wir mussten noch fast eine halbe Stunde warten, bis es endlich sauber war. Zwischendurch
rief noch die Veranstalterin an um uns zu erinnern, dass wir wirklich bald
losfahren sollten weil das Tor zum Park um 17.30 schließen würde. Als wir
endlich ins Auto steigen konnten und auch die Einkäufe verstaut hatten, fuhren
wir noch schnell zum Kinderdorf zurück um die Schlafsäcke und unser Gepäck zu
holen. Die Schlafsäcke und Zelte hatten wir uns vorher vom Kinderdorf
ausgeliehen. Viele Kinder kamen um uns zu verabschieden und um uns beim Tragen
zu helfen. Als wir endlich losfuhren, war es schon fast 16 Uhr. Nachdem wir aus
der Stadt heraus gefahren waren, war auch der Linksverkehr nicht mehr so ein
großes Problem, da die Straßen hier fast alle schnurgerade verlaufen. Wir brauchten
fast eine Stunde bis wir das Tor zum Park erreichten. Da wir ein Visum für ein
Jahr haben, wurden wir sogar als Namibianer registriert und mussten deshalb
weniger Eintritt bezahlen, denn Ausländer bezahlen mehr Eintritt. Auf dem Weg
zum ersten Camp, bei dem wir bezahlen mussten, war die Straße schon sehr gut
und wir sahen sogar das erste Tier. Eine große Giraffe stand am Straßenrand und
wir mussten erst mal anhalten um sie zu fotografieren. Als wir im Camp Namutoni
ankamen um dort zu bezahlen, sagte man uns, dass das Camp Halali, in dem wir
übernachten wollten, um 19 Uhr schließen würde und wir uns schon etwas beeilen
müssten, da es noch 70 km bis dahin waren. Also fuhren wir los und die Straße
wurde immer schlechter. Ich rate niemanden einen Kleinwagen oder ähnliches für
den Etosha zu mieten obwohl wir viele sahen, die auch nur einen Kleinwagen
hatten. Die Straßen dort sind eigentlich keine richtigen Straßen, sie bestehen
aus vielen kleinen Steinen und riesen Schlaglöchern. Teilweise konnten wir mit
unserem Auto nur weniger als 10 km/h fahren, weil die Straße so schlecht war. Sobald
man schneller fuhr prallten die vielen kleinen Steine ständig gegen den Unterboden
und den Lack, weshalb wir am Ende unseres Ausfluges eine kleine Lackschäden
verursacht haben und auch der Unterboden sah nicht mehr ganz so aus wie am
Anfang. Man sollte sich lieber einen Geländewagen mieten, weil man damit viel
schneller von einem Wasserloch zum anderen kommt und auch einfacher dorthin. Ein
Wasserloch konnten wir gar nicht erst anfahren, weil eine riesige Pfütze
unseren Weg versperrte. Außerdem macht es irgendwann einfach keinen Spaß mehr
wenn man ständig von Geländewagen überholt wird und man selber nur 10 km/h
fährt obwohl man im Park bis zu 60 km/h fahren kann. Zudem hat das Auto ständig
so gewackelt, dass wir dachten es fällt auseinander. Wir brauchten deshalb ewig
von einem Wasserloch zum nächsten, obwohl diese manchmal nur 2 km auseinander
entfernt sind. Aber zurück zum ersten Tag. Obwohl wir extrem langsam erreichten
wir dennoch rechtzeitig das Camp. Wir bauten unsere Zelte auf dem Steinboden
auf und fingen an den Mais und die Kartoffeln zu grillen. Da wir die Kartoffeln
ganz grillten, brauchten sie fast über 2 Stunden bis sie endlich durch waren
und auch der Mais brauchte eine gefühlte Ewigkeit. Nachdem wir die mehr oder
weniger fertigen Kartoffeln und den Mais gegessen hatten, machten wir uns auf
zum Wasserloch des Camps. Das Camp hat eine eigene Aussichtsplattform auf ein
Wasserloch, das in der Nacht beleuchtet ist. Wir sahen ein Nashorn und sogar Hyänen.
Gegen
23 Uhr sind wir dann zum Zelt zurück gegangen um zu schlafen. Obwohl wir keine
Isomatten hatten, nur unseren Schlafsack, ging es trotzdem ganz gut auf dem
Steinboden zu schlafen. Wir hatten es schlimmer erwartet. Am nächsten Morgen
sind wir dann sehr früh aufgestanden um den ganzen Tag herumzufahren. Wir sahen
sehr viele Tiere an den verschiedenen Wasserlöchern. Insgesamt sahen wir alle
Tiere, sogar einen Geparden, außer einem Löwen, den sahen wir nur von weitem. Am
zweiten Abend haben wir die Kartoffeln dann in Scheiben geschnitten, damit sie
schneller durch gehen. Allerdings sind in der zweiten Nacht Warzenschweine in
das Camp gekommen und haben die Stühle von den anderen Campern umgeschmissen.
Das war schon etwas gruselig, weil sie teilweise sehr nah an unserem Zelt
vorbeigelaufen sind und ich ein bisschen Angst hatte, sie würden vielleicht
versuchen in das Zelt hineinzukommen, um dort nach Essen zu suchen. Nachdem
auch diese Nacht überstanden war, sind wir am nächsten Morgen wieder früh
aufgestanden um loszufahren und gegen Mittag sind wir dann auch nach Hause
gefahren. Alle Kinder haben sich sehr gefreut, dass wir wieder da waren und
wollten sofort Bilder und Videos sehen. Allerdings haben sie auch gesagt, dass
sie sich freuen, dass wir wieder da sind weil das Wochenende so langweilig war
ohne uns. Ich glaube sie haben noch nicht verstanden, dass wir, sobald wir
diese Woche umgezogen sind, am Wochenende nicht mehr da sein werden, da wir
dann nicht arbeiten müssen.
Insgesamt war der Ausflug in den Etosha super toll, und wir
wollen ihn auf jeden Fall wiederholen, dann allerdings mit einem besseren Auto.