Dienstag, 20. August 2013

Orientierungstage in Windhoek

Heute und gestern hatten wir Orientierungstage. Am Montag wurden wir früh morgens abgeholt und in das Büro des SOS Kinderdorfes gefahren. Dort bekamen wir Infos über das Konzept und die Entstehung von SOS. Zwischendurch waren die Vorträge zwar nicht so interessant und es fiel uns teilweise auch schwer dem Englisch der Mitarbeiter zu folgen, aber alles in allem war der Tag dann doch ganz gut, vor allem weil alle Mitarbeiter auch super nett waren. Es gab sogar eine Mitarbeiterin deren Mutter aus Deutschland kam und die uns auch viel vom namibianischen Leben erzählte, auch aus Sicht einer Weißen. Am Abend gingen wir in eine Bar die nicht weit weg von unserer Pension war. Da die Gegend in der unsere Pension ist wohl nicht ganz so sicher ist, wir hören auch nachts ab halb elf ca. alle halbe Stunde Polizeisirenen, waren wir zunächst unsicher ob wir die kurze Strecke denn im Dunkeln laufen könnten, aber alle Mitarbeiter des SOS Kinderdorfes versicherten uns, dies sei kein Problem. Wir sind dann auch wirklich heile wieder nach Hause gekommen. Typisch für Windhoek ist das „Windhoek Lager“, ein Bier nach deutschem Reinheitsgebot gebraut. Obwohl ich eigentlich nicht so gerne Bier trinke, muss ich sagen, dass dieses Bier echt lecker war.
Heute Morgen wurden wir zum SOS Kinderdorf gefahren. Nach einer kurzen Führung, die Mitarbeiter waren zwar alle super nett aber hatten eher keine Ahnung was sie mit uns anfangen sollen, sind wir dann alle auf den Spielplatz gegangen um die restlichen Kinder kennen zu lernen die nicht im Urlaub sind. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wollten wir eigentlich ein Spiel mit ihnen spielen, aber auf die Frage ob sie spielen wollen, kam von allen einstimmig nur „Soccer!“. Also spielten wir mehr oder weniger gut mit ihnen Fußball, denn selbst die kleinsten dort können besser spielen als so manch Erwachsene in Deutschland. Die beiden allerkleinsten, sie waren vielleicht gerade mal halb so groß wie ich,  standen in einem Tor welches gefühlt doppelt so groß war wie in Deutschland und uns wurde gesagt, dass die beiden die Besten waren. Und obwohl sie das Tor fast dreimal so hoch und bestimmt fünfmal so breit war wie sie, hielten sie fast alle Bälle. Nachdem wir dann feststellten, dass sie wohl besser ohne uns spielen sollten, haben wir uns mit den anderen beschäftigt und Hüpfspiele gespielt. Die kleinen Kinder sind so süß und wollten einem alles zeigen und einen umarmen und waren sehr fasziniert von unseren langen glatten Haaren. Sie haben dann auch angefangen unsere Haare zu flechten und wollten gar nicht mehr aufhören, sodass teilweise bis zu drei Kinder plötzlich mit meinen Haaren gespielt haben und sie geflochten haben.
Nach einer kurzen Pause sind wir dann noch nach Katutura, dem Armenviertel von Windhoek gefahren, weil dort hauptsächlich mit den Familien gearbeitet wird. Es war schon erschreckend die ganze Armut zu sehen, denn alle wohnen dort in Wellblechhütten ohne Strom und fließend Wasser. Wasser bekommen sie an bestimmten Zapfhähnen mit einer Marke die man mit Geld aufladen kann. Als wir da waren brannte auch weiter weg eine Hütte und uns wurde erzählt, dass dies Alltag sei. Das SOS Kinderdorf hat dort selber eine kleine Hütte in die die Frauen kommen um dort Anhänger zu basteln, die sie dann auf dem Markt verkaufen um wenigstens ein bisschen Geld einzunehmen. Da dort die Luft aber eher stand und es extrem warm war, war ich froh als ich endlich wieder aus der Hütte heraus konnte. Trotz allem waren die Frauen dort alle super nett und wollten uns gleich scherzhaft mit ihren Söhnen verheiraten.
Nach diesem anstrengenden Tag sind wir zum Abschluss unseres Aufenthaltes in Windhoek noch einmal in die Bar von gestern Abend gegangen und haben den Abend mit Cocktails ausklingen lassen. Morgen geht’s dann nach Tsumeb, wo wir auch zum ersten Mal auf unsere Vermieterin treffen werden, ich bin schon gespannt, wie sie so ist.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen