Mittwoch, 28. August 2013

Ankunft in Tsumeb

Die Fahrt nach Tsumeb war echt spannend. Die Städte in Namibia liegen sehr weit auseinander, dadurch kann man in Namibia mehrere Stunden fahren, ohne auch nur einen Menschen oder ein Haus zu sehen. Trotzdem muss man extrem vorsichtig auf den schnurgeraden Straßen fahren, da immer wieder Tiere die Straße überqueren. Wir sahen Warzenschweine, Affen, Strauße, Onyxe und Wildpferde. Nach ca. 4 Stunden, wir kamen insgesamt  auf dem Weg von Windhoek nach Tsumeb an 2 kleinen Städten vorbei, erreichten wir endlich Tsumeb, welches, im Gegensatz zur öden trockenen Landschaft auf unserer Fahrt, sehr grün ist. Nachdem wir unsere Sachen in unser Haus gebracht hatten, gingen wir in das SOS Kinderdorf, da die Kinder dort eine Überraschung für uns vorbereitet hatten. Sie hatten ein Programm erstellt mit vielen Tänzen und viel Gesang. Es war richtig toll, vor allem waren wir erstaunt, dass selbst die Kleinen super Tanzen können, teilweise besser als manch Ältere in z.B. Deutschland.
Da es einige Probleme mit unserer Vermieterin gab, wohnen wir nun kurzfristig im SOS Kinderdorf, bis eine Wohnung für uns gefunden ist.
Tsumeb ist eine schöne grüne Stadt, allerdings ist dort, gerade in der Mittagszeit, nicht viel los. Man kann mehr oder weniger gut alles zu Fuß erreichen und es gibt auch eine Straße mit ein paar Einkaufsläden.
Am ersten Tag im SOS Kinderdorf war noch der letzte Tag eines Workshops für die Mütter. In diesem lernten sie verschiedene Dinge über Kindererziehung und Krankheiten und ähnliches. Am letzten Tag war das Thema „Sex“. Es war schon lustig zu sehen, dass sich selbst die Mütter teilweise in dem Workshop verhielten wie wir in der Schule. Sie kicherten und tuschelten und hatten eine Menge Spaß. Sehr erstaunt waren wir, wie offen die Mütter waren und auch wie offen sie mit dem Thema umgingen, auch als es darum ging, was eine Frau von einem Mann erwartet und umgekehrt. Normalerweise hört man ja eher, dass die Menschen in Afrika nicht so offen mit diesem Thema umgehen, aber hier war es das absolute Gegenteil.
Am nächsten Tag fuhren wir zu einer Art Gemeindezentrum, wo das SOS Kinderdorf ein Programm für die Familien macht, damit die Kinder in ihren Familien aufwachsen können und nicht in ein Kinderdorf müssen. Sie bieten dort zudem die Möglichkeit an, dass die Mütter z.B. Brot backen oder Nähen lernen, damit sie die Produkte dann verkaufen können und somit ein bisschen Geld verdienen. Ein großer Teil dieser Familien ist sehr arm und wohnt in etwas ähnlichem wie Katutura in Windhoek. Allerdings gibt es einige Unterschiede zu Katutura. Die Familien wohnen zwar in Wellblechhütten und haben kein fließend Wasser und keinen Strom, aber jede Familie hat einen eigenen abgezäunten Bereich und es gibt sogar Straßen. So etwas gibt es in Katutura nicht. Gerade am Anfang dieses Viertels sind die Straßen und „Gärten“ (dort ist nur Sand) sehr sauber und aufgeräumt. Geht man jedoch tiefer in das Viertel hat man das Gefühl, dass die Familien ärmer werden und es liegt dort auch überall Müll rum. Wir lernten eine paar Leute kennen, die freiwillig für das Programm arbeiten und auch ein paar, die vom Programm unterstützt werden. Einer Frau ist die ganze Hütte abgebrannt und sie hat nun kein Geld mehr für Essen und lebt mit ihren Kindern in einer notdürftig zusammengebauten Hütte. Das Programm hilft ihr, eine neue Hütte zu bauen. Bei einer anderen Familie war nur das etwa 12 Jährige Kind zu Hause welches sich alleine um seine Geschwister kümmert. Die Mutter und auch der Vater waren nicht zu Hause, allerdings schlägt der Vater seine Kinder und lässt sie nicht zur Schule gehen. Es war schon sehr erschreckend diese ganze Armut zu sehen und auch die Umstände unter denen sie leben. Teilweise waren die Leute dort auch extrem abgemagert und sahen krank aus. Obwohl viele unter diesen Umständen leben waren sie alle super freundlich zu uns und hatten, gerade die Freiwilligen die in dem Programm arbeiteten, eine sehr positive Ausstrahlung und auch teilweise fast schon eine Fröhlichkeit an sich, die sehr beeindrucken war.
Am Wochenende veranstalten die Kinder immer eine Art Disko. Sie haben eine große Anlage, hören Musik und Tanzen dazu. Es ist total toll zu sehen, dass selbst die größeren, die etwa 17-22 Jahre alt sind, mit den kleinen zusammen Tanzen und auch viel mit ihnen machen. Alle tanzten hemmungslos und auch hier zeigte sich, dass selbst die Kleinen super Tanzen können. Wenn die hier alle so Tanzen können, werden wir uns vermutlich nur blamieren sollten wir in eine Disko gehen, die es hier in Tsumeb wohl auch gibt. Alle Kinder sind superlieb zu uns und wollen mit uns spielen und Tanzen.


Dienstag, 20. August 2013

Orientierungstage in Windhoek

Heute und gestern hatten wir Orientierungstage. Am Montag wurden wir früh morgens abgeholt und in das Büro des SOS Kinderdorfes gefahren. Dort bekamen wir Infos über das Konzept und die Entstehung von SOS. Zwischendurch waren die Vorträge zwar nicht so interessant und es fiel uns teilweise auch schwer dem Englisch der Mitarbeiter zu folgen, aber alles in allem war der Tag dann doch ganz gut, vor allem weil alle Mitarbeiter auch super nett waren. Es gab sogar eine Mitarbeiterin deren Mutter aus Deutschland kam und die uns auch viel vom namibianischen Leben erzählte, auch aus Sicht einer Weißen. Am Abend gingen wir in eine Bar die nicht weit weg von unserer Pension war. Da die Gegend in der unsere Pension ist wohl nicht ganz so sicher ist, wir hören auch nachts ab halb elf ca. alle halbe Stunde Polizeisirenen, waren wir zunächst unsicher ob wir die kurze Strecke denn im Dunkeln laufen könnten, aber alle Mitarbeiter des SOS Kinderdorfes versicherten uns, dies sei kein Problem. Wir sind dann auch wirklich heile wieder nach Hause gekommen. Typisch für Windhoek ist das „Windhoek Lager“, ein Bier nach deutschem Reinheitsgebot gebraut. Obwohl ich eigentlich nicht so gerne Bier trinke, muss ich sagen, dass dieses Bier echt lecker war.
Heute Morgen wurden wir zum SOS Kinderdorf gefahren. Nach einer kurzen Führung, die Mitarbeiter waren zwar alle super nett aber hatten eher keine Ahnung was sie mit uns anfangen sollen, sind wir dann alle auf den Spielplatz gegangen um die restlichen Kinder kennen zu lernen die nicht im Urlaub sind. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wollten wir eigentlich ein Spiel mit ihnen spielen, aber auf die Frage ob sie spielen wollen, kam von allen einstimmig nur „Soccer!“. Also spielten wir mehr oder weniger gut mit ihnen Fußball, denn selbst die kleinsten dort können besser spielen als so manch Erwachsene in Deutschland. Die beiden allerkleinsten, sie waren vielleicht gerade mal halb so groß wie ich,  standen in einem Tor welches gefühlt doppelt so groß war wie in Deutschland und uns wurde gesagt, dass die beiden die Besten waren. Und obwohl sie das Tor fast dreimal so hoch und bestimmt fünfmal so breit war wie sie, hielten sie fast alle Bälle. Nachdem wir dann feststellten, dass sie wohl besser ohne uns spielen sollten, haben wir uns mit den anderen beschäftigt und Hüpfspiele gespielt. Die kleinen Kinder sind so süß und wollten einem alles zeigen und einen umarmen und waren sehr fasziniert von unseren langen glatten Haaren. Sie haben dann auch angefangen unsere Haare zu flechten und wollten gar nicht mehr aufhören, sodass teilweise bis zu drei Kinder plötzlich mit meinen Haaren gespielt haben und sie geflochten haben.
Nach einer kurzen Pause sind wir dann noch nach Katutura, dem Armenviertel von Windhoek gefahren, weil dort hauptsächlich mit den Familien gearbeitet wird. Es war schon erschreckend die ganze Armut zu sehen, denn alle wohnen dort in Wellblechhütten ohne Strom und fließend Wasser. Wasser bekommen sie an bestimmten Zapfhähnen mit einer Marke die man mit Geld aufladen kann. Als wir da waren brannte auch weiter weg eine Hütte und uns wurde erzählt, dass dies Alltag sei. Das SOS Kinderdorf hat dort selber eine kleine Hütte in die die Frauen kommen um dort Anhänger zu basteln, die sie dann auf dem Markt verkaufen um wenigstens ein bisschen Geld einzunehmen. Da dort die Luft aber eher stand und es extrem warm war, war ich froh als ich endlich wieder aus der Hütte heraus konnte. Trotz allem waren die Frauen dort alle super nett und wollten uns gleich scherzhaft mit ihren Söhnen verheiraten.
Nach diesem anstrengenden Tag sind wir zum Abschluss unseres Aufenthaltes in Windhoek noch einmal in die Bar von gestern Abend gegangen und haben den Abend mit Cocktails ausklingen lassen. Morgen geht’s dann nach Tsumeb, wo wir auch zum ersten Mal auf unsere Vermieterin treffen werden, ich bin schon gespannt, wie sie so ist.




Samstag, 17. August 2013

Ankunft in Windhoek



Als ich endlich im Flugzeug saß, war ich so erleichtert, dass alles geklappt hatte, obwohl der Koffer 1,5kg zu schwer war. Zum Glück hat die Frau am Schalter nichts gesagt, obwohl meine Schwester erstaunt meinte: „Oh, ist ja zu schwer.“. Nachts wollten wir eigentlich ein bisschen schlafen im Flugzeug, was leider nicht ging, weil eine Reihe hinter uns ein Mann lautstark schnarchte. Nach 10 Stunden Flug nach Johannesburg mussten wir erst mal 3 Stunden auf unseren Weiterflug nach Windhoek warten. Nachdem der Start schon sehr wacklig war, hatten wir alle die Befürchtung, dass die Landung auch so werden könnte. Zum Glück verlief die Landung ohne weitere Probleme und nachdem wir endlich durch die Passkontrolle durch waren, wurden wir auch schon freundlich von Greg, einem Leiter des SOS Kinderdorfes, empfangen, der uns erzählte, dass es wohl Probleme mit dem Visum gibt und sie überhaupt froh waren, dass wir durch die Kontrolle durchkamen. Wir wurden zu unserer Pension gefahren, in der wir eine Woche bleiben werden. Alle Pensionen haben einen riesige Mauer und Stacheldrahtzaun auf der Mauer und auch fast alle Häuser in Windhoek sind so gesichert. Nächste Woche werden wir nach Tsumeb gefahren.  Nachdem wir uns alle umgezogen hatten, gingen wir mit Greg und Philip, dem Direktor des Kinderdorfes, in einem typisch Namibischen Restaurant essen. Dort gab es Krokodil, Antilope, Strauß, Zebra und Oryx. Leider weiß ich nicht welches Fleischstück welches war. Am nächsten Morgen verschliefen Giulia und ich leider das Frühstück weil der Wecker nicht klingelte. Greg kam und wir schauten uns Windhoek an. Wir waren in 2 Malls und liefen ein bisschen durch die Straßen. Fast alle fahren hier mit großen Geländewagen herum. Hier ist es im Moment Winter aber  trotzdem ca. 28 Grad. Obwohl es so warm ist schwitzt man nicht, weil es kaum Luftfeuchtigkeit gibt und die meisten Leute laufen hier auch in Winterjacken rum, obwohl die Sonne scheint. Essen ist auch richtig billig und man kann in den Supermarkt gehen und sich dort Essen warm machen. Es gibt sogar deutsche Marken und auch das Essen hat zum Teil deutsche Namen wie z.B. der Maccaroni Auflauf, der hier genau so heißt.

Da 1€ ca. 13 N$ sind, hatten wir plötzlich richtig viele Scheine. Morgen und übermorgen haben wir erst  mal frei und besuchen vielleicht die anderen Freiwilligen in Windhoek.
 Leider ist das Internet hier sehr langsam, sodass Bilder hochladen ewig dauert. Hoffentlich werden noch mehr Bilder folgen, wenn wir in Tsumeb sind. 

Mittwoch, 14. August 2013

Die Spannung steigt...

Heute ist es so weit, der Flieger nach Namibia geht um 10 Uhr. Der Koffer ist mehr oder weniger fertig gepackt, die Freunde sind verabschiedet und so langsam werde ich nervös. Ich glaube, erst wenn ich im Flieger sitze und mich anschnalle und weiß, das das ganze Gepäck verstaut ist, kann ich entspannen. Ich freu mich schon endlich die anderen wieder zu sehen die ich auf dem Vorbereitungsseminar kennen gelernt habe und freue mich auf ein hoffentlich tolles und spannendes Jahr in Namibia. :)

Dienstag, 6. August 2013

Volunta


Die Organisation mit der ich mein FSJ durchführe, heißt  Volunta und ist eine Organisation des Deutschen Roten Kreuzes.

Volunta organisiert nicht nur Freiwilligendienste in Namibia, sondern auch in Deutschland und überall auf der ganzen Welt. Seit dem 1.Januar 2005 ist Volunta überregional für gemeinnützige Einrichtungen und Träger von Freiwilligendiensten (unabhängig von ihrer Verbandszugehörigkeit) tätig.

Gegründet wurde die Volunta gGmbH am 18.11.204 als Tochtergesellschaft des Deutschen Roten Kreuzes aus dem bereits seit 1992 bestehenden Team FSJ.

Die Werte von Volunta sind neben Solidarität und Menschlichkeit auch Akzeptanz und gegenseitiger Respekt. Zudem fördert es die Entfaltungsmöglichkeit jedes Einzelnen durch freiwilliges, soziales und bürgerschaftliches Engagement, da es ein pädagogisch ausgerichteter Bildungsträger ist.
Zudem bietet Volunta als Träger für nationale und internationale Freiwilligendienste Dienstleistungen für Kunden im sozialen und kulturellen Kontext an. Die Schwerpunkte liegen neben der  pädagogischen Betreuung und Begleitung der Freiwilligen auch in der Unterstützung und Beratung von Institutionen in denen die Freiwilligen arbeiten.

Das Leitbild von Volunta ist im Kontext des DRK-Leitbilds eingeordnet und beinhaltet das Einsetzen für das Leben, die Gesundheit, das Wohlergehen, den Schutz, das friedliche Zusammenleben und die Würde aller Menschen im Zeichen der Menschlichkeit.


http://www.volunta.de

.Leider ist so ein FSJ auch ganz schön teuer und ich bin immer noch dabei einen Spenderkreis aufzubauen. Wenn ich mir also dabei unterstützen wollt, wäre das super:

Deutsches Rotes Kreuz in Hessen Volunta gGmbH
Bank für Sozialwirtschaft
BIC: BFSWDE33MNZ
IBAN: DE31 5502 0500 0008 6171 02
Verwendungszweck: Spende Volunta IFD, Name des Freiwilligen (Lara-Lucia Klocke)

Das ganze ist als Spende steuerlich abestzbar.Die Ausstellung und Zusendung der Zuwendungsbestätigung erfolgt automatisch am
Anfang des Folgejahres (rechtzeitig zur Steuererklärung) für Spenden ab insgesamt
200,- €.Dafür benötige ich dann allerdings auch Name und Anschrift, am besten an meine E-mail Adresse: Lara-Klocke@web.de.  Bei Spenden unter 200,- € pro Kalenderjahr kann beim Finanzamt ein
vereinfachter Spendennachweis in Form eines Kontoauszugs vorgelegt werden.
Eine Spendenbescheinigung kann ausschließlich derjenige, dessen Name auf dem Überweisungsbeleg zu sehen ist. Die Daten der Unterstützer dienen ausschließlich der Ausstellung der
Spendenbescheinigungen. Sie werden streng vertraulich behandelt und nicht an
Dritte weitergeleitet.

Vielen Dank schonmal :)

SOS-Kinderdorf



Seit fast 60 Jahren engagiert sich SOS-Kinderdorf für die Bedürfnisse, Anliegen und Rechte von Kindern. Alleingelassene oder Vernachlässigte Mädchen und Jungen stehen im Mittelpunkt dieser Arbeit, aber auch benachteiligte Familien. SOS-Kinderdörfer gibt es aber nicht nur in Deutschland sondern überall auf der ganzen Welt.

Hermann Gmeiner gründete in Imst in Tirol das erste SOS-Kinderdorf. Seine Grundidee ist bis heute bestehen geblieben: Eine SOS-Kinderdorfmutter lebt zusammen mit fünf bis sieben Kindern in einer SOS-Kinderdorffamilie um so den Kindern in einer familiären Umgebung Vertrauen, Halt und Geborgenheit zu geben bis die Kinder alt genug sind um ein eigenes selbstständiges Leben zu führen.
Neben den SOS-Kinderdörfern kamen im Laufe der Jahre auch SOS-Kinder- und Jugendhilfen, SOS-Berufs- und Ausbildungszentren sowie SOS-Beratungszentren und SOS-Mütterzentren hinzu.
Das Motto des privaten, politisch und konfessionell unabhängigen Sozialwerks SOS-Kinderdorf e.V. welches alle Mitarbeiter (ehrenamtlich und hauptberuflich) verbindet, lautet seit fünf Jahrzehnten: Hoffnung und Zukunft geben.

In Namibia gibt es 3 SOS-Kinderdörfer, 3 SOS-Kindergärten, 2 SOS-Jugendeinrichtungen, 1 SOS-Hermann-Gmeiner-Schule und 3 SOS-Sozialzentren.
Ich werde in einem SOS-Kinderdorf in Tsumeb arbeiten. Dieses hat eine Fläche von 38.000 m2 und liegt am Stadtrand Tsumebs. Die offizielle Eröffnung fand am 2. April 1998 statt.
Das SOS-Kinderdorf in Tsumeb besteht aus zehn Familienhäusern, welche Platz für bis zu 100 Kinder bieten, Häusern für den Dorfleiter und die SOS-Tanten. Außerdem gibt es dort eine Werkstatt, einen Verwaltungs-und Servicebereich sowie eine Mehrzweckhalle.
Im SOS-Kindergarten ist nicht nur Platz für Kinder aus dem SOS-Kinderdorf sondern auch für Kinder aus der Nachbarschaft. Insgesamt können dort bis zu 100 Kinder in vier Gruppenräumen, einer Küche und auf einem Spielplatz ihren Tag verbringen.  Zudem wurde extra für die Jugendlichen eine SOS-Jugendeinrichtung eröffnet, in der bis zu 20 Jugendliche während ihrer Berufsausbildung oder höheren Schulbildung leben. Dort sollen sie einen selbstständigen Lebensstil entwickeln und sich auf ein Leben außerhalb des SOS-Kinderdorfes vorbereiten.





Namibia und Tsumeb




Fläche: 824292 km2

Hauptstadt: Windhoek (234000 Einwohner/ 10,9%)

Amtssprache: Englisch, daneben sind jedoch auch Afrikaans, Deutsch sowie verschiedene afrikanische 
Sprachen (Nama, Oshivambo, Otjiherero, Damara) weit verbreitet

Einwohner: 2,15 Mio. (2011)

Lebenserwartung: 52,2 Jahre

Währung: Namibia-Dollar (N$)

Die Landesflagge wurde am 21.März 1990 während der Verkündigung der Unabhängigkeit von Südafrika erstmals offiziell gehisst. Blau steht für den Himmel, den Atlantik, Regen und Wasser. Die Sonne symbolisiert Lebenskraft und Rot steht für das Volk. Weiß steht für das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen sowie für Einheit und Frieden. Grün soll die Vegetation und Fruchtbarkeit darstellen.  Die Farben der Flagge basieren auf der Flagge der SWAPO, der politischen Bewegung die Namibia in die Unabhängigkeit geführt hat. Die weißen Zwischenstreifen und die goldene Sonne wurden hinzugefügt, damit auch die Farben anderer Parteien vertreten sind. Die zwölf ethnischen Bevölkerungsgruppen des Landes werden durch die zwölf Strahlen der Sonne symbolisiert.

Geografie: 
Namibia liegt im Südwesten Afrikas und ist fast zweieinhalbmal so groß wie Deutschland. Die Landesgrenzen sind wie bei fast alle Staaten Afrikas ein Überrest der Kolonialzeit. Im Westen grenzt Namibia an den Atlantik, im Norden an die Nachbarländer Angola und Sambia, im Osten an Botswana und im Süden an Südafrika.

Bevölkerung und Religion:
Knapp 50% der Bevölkerung gehören zum Stamm der Ovambo, 9% sind Kavango, 7% Herero, 7% Damara, 5% Nama, 4% Caprivianer, 3% San, 2% Rehobother Baster und 0,5% Tswana. Zu den Himba, einem der der letzten Nomadenvölker Afrikas, zählen noch knapp 5000 Menschen. 82% der Bevölkerung sind Christen (darunter 62% Protestanten und 20% Katholiken). Die Caprivianer, San, Himba und Tjimba sind Anhänger afrikanischer Religionen. Obwohl Namibia wirtschaftlich relativ stark ist, gibt es erhebliche Defizite in der Bildung, der Gesundheit und der Armutsbekämpfung. 36% der Menschen dort sind Arbeitslos und die Schere zwischen Arm und Reich geht weit auseinander. Über 50% der Bevölkerung in Namibia lebt unter der der Armutsgrenze.
Auch die hohe HIV/AIDS-Rate hat große wirtschaftliche und soziale Auswirkungen.  Fast 20% der erwachsenen Bevölkerung in Namibia sind infiziert. Die Analphabetenrate ist wegen der geringen Anzahl an Lehrkräften, die aufgrund der Infektion wegfallen, sehr hoch.

Tsumeb:
Ich werde in Tsumeb, einem kleinen Dorf im Norden Namibias in der Nähe des Etosha-Nationalparks, mit noch drei anderen Freiwilligen wohnen.
Tsumeb ist eine Minenstadt und liegt in der Oshikoto-Region. Dort leben etwa 19200 Einwohner auf einer Fläche von 18km2.  Der Name „Tsumeb“ stammt vom Hain||om-Wort „tsomsoub“ ab, was so viel bedeutet wie „ein großes Loch in den losen Boden graben“. Der Wahl- und Wappenspruch der Stadt Tsumeb ist der Bergarbeitergruß „Glück Auf“.  Aufgrund der verhältnismäßig hohen Niederschläge wird in Tsumeb Ackerbau betrieben und auch die Stadt selbst wirkt relativ grün. Besonders schön ist Tsumeb im Frühjahr wenn die zahlreichen violetten Jacaranda Bäume blühen.

Quellen:
Losskarn, Dieter (2012). Reise-Handbuch Namibia, 2. Auflage, Ostfildern: DuMont Reiseverlag