Am Samstagnachmittag wurden wir von einer der
Kindergartenlehrerinnen zur Taufe des Kindes ihrer Schwester eingeladen. Die Taufe
fand in einer Kirche in der Location statt. Pünktlich um 14 Uhr trafen wir dort
ein. Es waren schon einige Familien mit ihren Kindern da, und auch schon einige
Kinder die getauft werden sollten. Alle waren festlich angezogen und die
meisten Kinder waren auch weiß gekleidet. Einige kleine Kinder hatten sogar
Feenflügel an. Insgesamt wurden an diesem Nachmittag 32 Kinder jeglichen Alters
getauft. Typisch Namibia fing der Gottesdienst natürlich nicht um 14 Uhr an,
sondern etwa 20 Minuten später. Viel habe ich von dem Gottesdienst leider nicht
mitbekommen, da der Priester hauptsächlich auf Damara, Oshivambo oder Afrikaans
predigte. Einige Stellen sprach er auch auf Englisch, allerdings war sein
Englisch so schlecht, dass man ihn kaum verstehen konnte. Zudem hat er extrem
einschläfernd und leise geredet, sodass ich, als ich mich umschaute, auch
wirklich einige schlafende Kirchenbesucher zählen konnte. Die Taufe an sich
dauerte fast 3 Stunden. Immer wieder ging der Priester zu den Kindern die
hinter dem Alter mit ihren Müttern in einem Halbkreis saßen und salbte sie oder
tröpfelte Wasser auf sie oder auch Salz. Am Ende ging er auch mit einem weißen
Kleid herum, legte es jedem Kind auf die Schulter als Zeichen dafür, dass sie
nun durch das Wasser gereinigt seien. Wieder einmal sehr faszinierend war der Gesang.
Es gab insgesamt 3 Kirchenmitglieder die zwischendurch einfach anfingen zu
singen, solange der Priester herumlief, damit keine Stille aufkam. Sie hatten
kein Gesangbuch vor sich und trotzdem schienen viele Leute immer wieder zu
wissen was sie sangen und stimmten dann lauthals ein. Als endlich das Ende des
Gottesdienstes kam, kamen noch einige Danksagungen auch von einem Vater dessen
Kind getauft wurde. Als der Priester wieder redete realisierte ich, dass uns
plötzlich alle anstarrten. Der Priester hatte uns gedankt, dass wir unsere Zeit
mit ihnen verbracht hatten in der Kirche. War ja klar, wir fielen wieder einmal
auf, weil wir die einzigen Weißen waren. Etwas unangenehm war es mir schon,
dass wir als etwas Besonderes dargestellt wurden, nur weil wir die einzigen
Weißen waren. Nachdem die Kirche endlich vorbei war und jeder jedem die Hände
geschüttelt hatte und Wünsche überbracht hatte, fuhren wir zu dem Haus der
Großeltern der Kindergartenlehrerin. Dort packten wir jede Menge Essen in die
Autos und nach einer kurzen Zeit fuhren wir dann zu einem Saal, wo die Taufe
noch einmal gefeiert werden sollte. Als
wir angekommen waren, hieß es wieder einmal warten und zwar darauf, dass das
Fleisch endlich fertig wurde. Zwischendurch wurde auch eine Rede gehalten, von
der Master of Ceremony. Für jede Festlichkeit gibt es immer einen Master of Ceremony
der die Gäste durch das Programm führt. Auch hier wurde uns wieder einmal
gedankt, dass wir den Abend mit ihnen verbringen. Schon seltsam, denn
eigentlich haben wir ja ihnen zu danken, dass wir den Abend mit ihnen
verbringen durften. Während wir auf das Essen warteten, wollten alle Bilder mit
uns machen und auch nach dem Essen kam es immer noch vor, dass Bilder mit uns
gemacht wurden. Nach einiger Zeit wurde dann endlich das Buffet eröffnet und
danach wurde fröhlich gefeiert. Leider mussten wir die Feier schon relativ früh
verlassen, da wir uns eigentlich noch mit Freunden zum Grillen verabredet
hatten. Als wir dort ankamen, grillten wir wirklich noch einmal. Ich glaube ich
habe noch sie so viel an einem Tag gegessen. Der Abend war dann auch noch sehr
lustig und spät nachts fiel ich dann auch satt und todmüde ins Bett.
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