Donnerstag, 24. Oktober 2013

Weekendtrip to Windhoek


An diesem Wochenende sind wir nach Windhoek gefahren um die anderen Freiwilligen dort zu besuchen und den Geburtstag von Giulia zu feiern. Die günstigste Möglichkeit in Namibia zu reisen ist mit den öffentlichen Bussen. Der Fahrer des Kinderdorfes hatte uns gezeigt, an welcher Tankstelle wir warten müssen. Da es allerdings keine Abfahrtszeiten gibt, sind wir morgens auf gut Glück mit unseren Rucksäcken und Schlafsäcken zur Tankstelle gelaufen. Die Busse die nach Windhoek fahren, starten alle im Norden, sind also erst gegen 11 Uhr  in Tsumeb. Als wir an der Tankstelle ankamen, wurden wir sofort gefragt ob wir nach Windhoek fahren wollen. Als wir dies bejahten, meinten sie wir sollten uns einfach neben die Rundhütte stellen. Doch ganz so einfach war es dann doch nicht. Plötzlich standen 5 Männer um uns herum und jeder war der Meinung wir sollten doch in seinen Bus steigen, da sie für jeden Passagier Provision bekommen. Zwischendurch wurden uns immer auch private Autos angeboten. Das Ganze nicht in einer normalen Lautstärke, sondern sie schrien schon fast und jeder wollte der lauteste sein um uns zu überzeugen, damit er die Provision bekommt. Als wir endgültig keine Nerven mehr hatten, beschlossen wir uns einfach einen auszusuchen und sagten, wir würden in seinen Bus steigen. Danach hatte sich die Diskussion erledigt und wir wurden nicht mehr angeschrien, sondern konnten uns ganz in Ruhe in die Rundhütte setzen zu den anderen Passagieren und auf den Bus warten. Derjenige, der für den Bus zuständig war, telefonierte immer wieder mit dem Fahrer und hielt uns immer wieder auf dem Laufenden wie weit der Bus denn wäre.  Plötzlich konnten alle auch in einer normalen Lautstärke reden und waren nun sogar etwas an Deutschland interessiert. Da kamen dann allerdings Fragen wie: „Was sprecht ihr in Deutschland? Englisch?“ . So gegen 11 kam dann auch der Minibus und wir stiegen ein. Insgesamt haben wir 160 N$ für die Busfahrt nach Windhoek und 10N$ „Provision“ an denjenigen bezahlt, der uns in den Bus gesetzt. Somit haben wir für die Hinfahrt noch nicht einmal 16 € bezahlt. In dem Minibus saßen bereits einige Passagiere und wir beschlossen uns nach vorne zu setzen und unsere Rucksäcke und Schlafsäcke vor unsere Füße zu stellen, obwohl wir dadurch nicht mehr viel Platz hatten, aber der kleine Anhänger hintendran sah nicht sehr vertrauenserweckend aus. Die Fahrt nach Windhoek ging also los, aber vorher musste natürlich noch das Radio auf volle Lautstärke gedreht werden und es ertönte die ganze Zeit Musik mit mehr oder weniger guter Qualität aus den Lautsprechern. Auf dem Weg hielten wir immer mal wieder an verschiedenen Haltestellen an um weitere Leute einzusammeln. Da bemerkten wir auch, dass alle anderen genauso angeschrien werden von den Leuten die versuchen sie in ihre Busse zu bekommen. Nach fast 5 Stunden Fahrt mit mehr oder weniger kritischen Überholmanövern erreichten wir aber dennoch unversehrt Windhoek. Da erst mal jedoch der nächste Schock. Wir erwarteten an einer Tankstelle in Windhoek raus gelassen zu werden. Stattdessen hielt der Bus an einer Tankstelle namens „Monte Christo“ die allerdings direkt in Katutura liegt. Ein bisschen unwohl war uns schon wie wir da mit unseren Rucksäcken standen und auf das Taxi warteten. E s fuhren zwar ständig an uns vorbei, allerdings meinten die Freiwilligen, dass diese meist nicht wüssten wo das Hostel ist, was direkt gegenüber von ihrem Haus ist. Daher mussten wir uns ein Dial-a-cab rufen, welches zwar teurer ist, dafür aber jedoch wusste wo wir hinmussten. Während wir so warteten, wurden wir ständig angehupt und zwischendurch auch mal nach unseren Handynummern gefragt und ob wir nicht Freunde mit ihnen werden wollen. Nachdem wir allerdings gesagt haben, dass wir weder mit ihnen zusammen sein wollen noch unsere Handynummer rausrücken wurden wir auch komplett in Ruhe gelassen und nur noch angestarrt. Die Kindergartenlehrer meinten übrigens im Nachhinein „ Waaaaas ? Monte Christo? Hattet ihr keine Angst?“ und waren schon etwas erschrocken. So schlimm allerdings war es da dann doch nicht. Nach einer halben Stunde kam dann auch das Taxi und brachte uns sicher zum Haus der anderen Freiwilligen, welches auch in Katutura, allerdings einem besseren Teil davon, liegt. Nachdem wir ein bisschen Kuchen gegessen hatten, und auch die Leute aus dem Hostel gegenüber kennengelernt hatte, sind wir dann erst mal in einem sehr schicken Restaurant essen gegangen. Allerdings war es gar nicht einmal so teuer wie erwartet. Danach zogen wir uns um und erkundeten das Nachtleben von Windhoek. Und oh Wunder über Wunder es gab richtige Clubs, nicht so komische Bars wie in Tsumeb sondern richtige Clubs mit Tanzfläche und richtigem DJ. Nach einer durchfeierten Nacht, sind wir am nächsten Tag erst mal ein bisschen shoppen gegangen. Am Abend veranstaltete das Hostel einen Braai und danach sind wir noch einmal in einen anderen Club in Windhoek gegangen. Am nächsten Morgen mussten wir relativ früh aufstehen, weil der Busfahrer meinte, er würde so gegen 10 Uhr losfahren. Es gibt allerdings mehrere Busse die von Windhoek aus in den Norden fahren, von daher war es nicht so schlimm, dass wir zwar um 10 an der Tankstelle standen, von dem Busfahrer allerdings weit und breit nichts zu sehen war. Stattdessen wurden wir plötzlich von fast 15 Männern umzingelt die uns wieder einmal anschrien um uns zu überzeugen, doch mit ihrem Bus zu fahren. Nach einer gefühlten Ewigkeit saßen wir dann endlich in einem Bus drin. Dieser war allerdings, anders als auf dem Weg von Tsumeb nach Windhoek, voll besetzt. Wir quetschten also uns und unsere Sachen auf die Rückbank, auf der bereits 2 Frauen saßen. Und nach einigem warten auf die anderen Passagiere die sich noch Essen kauften, ging es dann auch los, zurück nach Tsumeb. Es war extrem warm im Bus und aus dem Radio tönte keine Musik sondern, wir vermuten es zumindest, eine Predigt, die fast 3 Stunden lang ging. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir dann auch endlich wieder Tsumeb. Zwischendurch hatten wir im Bus noch einen Chefkoch aus dem Halali Camp im Etosha Nationalpark kennengelernt, der mit seiner Familie unterwegs war. Da er auch in Tsumeb ausstieg, half er uns erst mal aus dem Bus zu kommen, denn dieser hielt einige Meter vor der Tankstelle vor den Ständen von dem Open Market. Als die Tür aufging stürmten sofort 20 Menschen auf die Öffnung zu, um ihre Waren an die Passagiere im Bus zu verkaufen, was allerdings ein herauskommen aus dem Bus fast unmöglich machte. Aber dank der Hilfe des Kochs schafften wir es dann doch. Wieder in der Wohnung angekommen, erzählten uns die beiden anderen Freiwilligen erst einmal: Stromausfall. In ganz Tsumeb war der Strom von morgens bis abends um 18 Uhr einfach abgestellt worden, damit etwas an den Leitungen repariert werden konnte. Das gibt es auch nur in Namibia. Nach diesem anstrengenden Tag bin ich dann allerdings auch nach dem Abendessen sofort ins Bett gegangen, denn am nächsten Morgen wartete ja wieder der Kindergarten auf uns.

Insgesamt war es ein echt schöner und auch anstrengender Trip nach Windhoek und es war echt interessant auch mal zu sehen, wie die anderen wohnen und Leben (sie benutzen z.B. immer ein Taxi, während wir hier in Tsumeb noch kein einziges Taxi von innen gesehen haben, weil man überall hinlaufen kann). Und zu unsere Art zu reisen: An sich ist es zu zweit kein Problem auch wenn man mitten in Katutura rausgelassen wird, aber alleine würde ich so nicht reisen, weil es dann doch nicht so toll ist erst mal von allen Seiten angeschrien zu werden. Und es in Windhoek schon nicht so toll war als plötzlich 15 Männer um einen herumstanden und einen lautstark versuchten zu überzeugen, doch in ihren Bus zu steigen. 

Freitag, 11. Oktober 2013

Der alltägliche Wahnsinn – Kindergarten


Jeden Morgen von Montag bis Freitag, außer Donnerstag, arbeite ich von 8.00-12.00 Uhr im Kindergarten den SOS Dorfes. Dorthin kommen nicht nur 4 Kinder aus dem SOS Dorf sondern auch Kinder aus ganz Tsumeb. Im Kindergarten gibt es insgesamt 4 Klassen, die blue class, die yellow class, die die green class und die red class. Eine Klasse ist für die Kinder die nächstes Jahr in die Schule gehen, eine Klasse für die Babies und die beiden anderen für die restlichen Kinder. Insgesamt gibt es 4 Teacher (die Kinder nennen alle Kindergärtnerinnen Teacher, selbst uns) für fast 80 Kinder. Allerdings ist die eine Lehrerin gleichzeitig auch die Direktorin weshalb ihre Klasse immer bei der Baby Klasse dabei ist. Jeder Freiwillige ist einer Lehrerin zugeteilt. Ich bin in der Blue Class bei Teacher Maria. Die Kinder dort sind alle schon etwas älter als die Kinder in der Baby Klasse. Am Anfang hatten wir große Probleme im Kindergarten arbeiten zu können, da sie wohl dachten, dass wir ein besonderes Programm benötigen würden und so sagten sie jeden Tag, dass sie unsere Hilfe nicht benötigen würden. Nachdem wir allerdings klar gestellt hatten, dass wir einfach nur dabei sein wollen um den Lehrern zu helfen. Nachdem sie dies verstanden hatten, wurden wir auch sofort in ihre Arbeit integriert. Jeden  Morgen wenn ich um 8 Uhr in die Klasse komme, sitzen die Kinder brav an ihrem Tisch, mucksmäuschenstill und warten auf mich und ihre Lehrerin, die meistens noch mit den anderen Lehrern redet. Dann werden erst einmal Zähne geputzt. Allerdings hat gerade einmal ein bisschen mehr als die Hälfte aller Kinder eine Zahnbürste im Kindergarten, sodass die anderen Kinder ihre Zähne nicht putzen können. Nachdem sie die Zähne geputzt haben, dürfen sie entweder etwas malen oder spielen. Allerdings spielen Mädchen und Jungen getrennt. Die Jungs spielen mit Autos, die Mädchen mit einer Puppenküche. Um ca. viertel vor 9 wird aufgeräumt und die Kinder stellen sich getrennt nach Mädchen und Jungen in zwei Reihen vor der Tür auf. Dann dürfen erst die Mädchen zur Toilette laufen und dann die Jungs. Dabei wird sehr darauf geachtet, dass sie nicht rennen und jeder seinen Vordermann festhält. Wenn sie auf der Toilette waren, stellen sie sich mehr oder weniger in einer Reihe beim Waschbecken auf und bekommen etwas Seife um ihre Hände zu waschen. Sobald sie fertig sind, laufen sie zu ihrer Klasse und stellen sich dort wieder getrennt in 2 Reihen auf. Sobald alle Kinder fertig sind, gehen sie in ihre Klasse und machen einen Kreis. Dann singen sie ein paar Lieder, hauptsächlich religiöse Kinderlieder und am Ende beten sie zusammen. Die Lehrerin spricht dabei einen Satz vor und alle Kinder sprechen ihn nach. Das Gebet ist entweder in Englisch, Afrikaans oder Damara, der Heimatsprache der Lehrerin. Das ist übrigens die Sprache mit den Klicklauten und es ist total süß wenn 25 Kinder zusammen die Klicklaute machen. Nach dem Gebet gibt es meistens eine kurze Unterrichtseinheit in der sie etwas über z.B. den Frühling oder Bäume oder Blumen lernen, dann dürfen sie dazu noch etwas malen und um halb 10 gehen sie dann raus zum Frühstücken. Bevor die meisten Kinder allerdings frühstücken, gehen sie mit ihren Brotboxen oder Chipstüten zu jedem Teacher, sodass diese ihr Essen probieren können. Die Lehrerinnen erzählten uns, dass wenn man das Essen der Kinder nicht probiert, und sei es ein nur noch so kleiner Krümel, die Kinder zu den Eltern gehen und ihnen sagen ihr Essen sei schlecht, weil die Lehrerin es nicht probiert hat. Dadurch dass man ständig probieren muss, haben wir schon die merkwürdigsten Dinge in den Brotboxen der Kinder gesehen. Von kalten Pommes, die allerdings sehr beliebt sind, über Nudelsalat, Rührei  und Pizza war neben dem normalen Brot schon alles dabei. Sehr beliebt sind auch kleine Chipstüten und extrem süße Säfte. Nachdem man dann also einmal alles durchprobiert hat, haben wir eigentlich nichts mehr zu tun, denn nach dem Essen dürfen die Kinder bis sie abgeholt werden nach Herzenslust spielen, schreien und rumtoben. Die meisten Kinder werden so gegen 12 Uhr abgeholt, entweder kommt ein Taxi, das ist hier so üblich und jedes Kind weiß wie sein Taxi aussieht, oder die Eltern oder Geschwister holen sie ab, dann meistens zu Fuß. Anfangs war ich die ersten Tage schon etwas schockiert in welchem Ton die Lehrerin mit den Kindern redet und dass die Kinder nur flüstern, wenn sie malen. Als mich die Lehrerin allerdings nach ein paar Tagen mit den Kindern alleingelassen hat und ich den Tag mit ihnen gestalten sollte, war mir auch klar warum. Die Kinder sind größtenteils sehr schlecht erzogen. Solang die Lehrerin da ist, sind sie still und machen was ich sage, wenn die Lehrerin allerdings weg ist, werde ich kaum noch ernst genommen und die Kinder sind extrem laut und wenn sie in einer Reihe stehen kommt es fast jeden Tag zu kleinen Prügeleien um die Plätze in der Reihe. Egal ob ich laut werde oder nicht die Kinder ignorieren mich ganz gerne mal und spielen einfach weiter anstatt aufzuräumen. An manchen Tagen funktioniert es mehr, an manchen weniger. Daher hatte ich am Ende der ersten Woche im Kindergarten keine Stimme mehr, weil ich immer so laut mit ihnen reden musste. Nachdem ich ihnen allerdings angedroht hatte, dass ich nicht mehr komme, hörten sie schon ein bisschen besser auf mich. Das Problem ist auch, dass sie mich zwar Teacher nennen, mich aber nicht so behandeln, beziehungsweise anders mit mir umgehen. Sobald ich in die Klasse komme und Guten morgen sage, stürmen alle Kinder auf mich zu und rufen „Teacher Lara, Teacher Lara“ und wollen mich am liebsten alle gleichzeitig umarmen. Das würden sie bei ihrer echten Lehrerin nie machen. Zudem spiele ich immer mit ihnen mit, wenn sie freie Zeit in der Klasse haben. Besonders die kleinen Jungs versuchen mich ganz gerne mal zu provozieren und stören dann die ganze Gruppe, weil sie sich auch einfach manchmal anfangen zu prügeln. Nachdem der letzte Junge dann allerdings versucht hat zu stören, wurde er kurzerhand weggesetzt und durfte nicht mit den anderen zusammen malen, sondern musste ihnen dabei zusehen. Sofort hat man gemerkt wie die ganze Gruppe leiser wurde. Im Moment übe ich Verse mit ihnen für die Graduation Party, weil die Schulkinder bald in die Schule kommen. Das ist immer etwas schwierig, weil die meisten Kinder extrem leise reden. Ich kann jetzt auch eigentlich alle Namen von Kindern, bis auf einen Namen, denn der hat leider gleich zwei Klicklaute in seinem Namen. Der Junge fühlt sich leider weder angesprochen wenn ich den Namen ohne Klicklaute ausspreche, als auch wenn ich versuche die Klicklaute zu machen. Die Kinder versuchen mir immer wieder den Namen vorzusprechen, aber ich habe das Gefühl, dass sich die Klicklaute immer anders hören. Mittlerweile verstehen sie schon wen ich meine, wenn ich mühsam versuche den Namen auszusprechen und rufen ihn dann für mich. Inzwischen habe ich aber auch da schon richtige Erfolgserlebnisse wenn ich den Namen ausspreche und die Kinder mir sagen, dass es genau so richtig war.

Diese Woche hatte ich die Klasse für mich alleine, weil meine Lehrerin nicht da war. Nachdem die ersten Tage mehr oder weniger gut funktionierten, kam in der Mitte der Woche eine Lehrerin der anderen Klasse und meinte zu den Kindern, dass sie auch auf mich hören sollten und leise sein sollten. Danach verliefen die restlichen Tage der Woche schon wesentlich einfacher und vor allem etwas leiser, zumindest so lange sie in der Klasse waren und etwas zu tun hatten.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Ein etwas anderes Wochenende


Dieses Wochenende haben wir das typisch afrikanische Leben mitbekommen. Wir haben jetzt endlich auch Afrikaansunterricht bei einer netten Frau in der Nähe des Kinderdorfes. Der Unterricht findet bei ihr zu Hause statt und jedes Mal wenn wir Unterricht haben läuft ihr Mann herein und hat entweder ein typisch afrikanisches Gebäck dabei oder ein anderes Tier mit. Sie haben dort Hunde, Schlangen, Schildkröten, einen Papagei und sogar eine Meerkatze. Außerdem ist die ganze Familie super nett und hat uns schon zum Grillen eingeladen. Bei ihr im Haus wohnt noch eine weitere Person. Er lud uns zu einem typisch afrikanischen Braai ein, was nichts anderes als Grillen ist. Am Freitag sind wir also los zu einem Freund von ihm um dort mit ein paar anderen zu grillen. Naja, grillen kann man das nur mehr oder weniger nennen, das Fleisch haben sie nämlich erst draufgelegt als das Feuer schon fast wieder aus war. Außerdem gab es nur Fleisch und nichts anderes und das haben wir auch noch mit den Händen gegessen. Die einzige Beilage die es gab war ein Reissalat den wir mitgebracht haben, von dem sie allerdings nicht so begeistert waren. Als wir fertig mit essen waren, wollten wir in einen Club. Naja „Club“ ist vielleicht etwas übertrieben, es war eher eine Bar. Es gab eine kleine Fläche zum Tanzen und einen Billiardtisch. Als wir in die Bar hereinkamen, dort waren nicht so viele Menschen wie erwartet, wurden wir erst einmal angestarrt als hätten sie noch nie Mädchen gesehen. Den ganzen Abend über waren wir die Attraktionen und ständig wollten sich die Leute mit einem Unterhalten und einem das Getränk ausgeben. Dazu muss man sagen, dass neben uns vielleicht noch 4 andere Mädchen da waren und in Namibia ist es wohl üblich das den Frauen alles ausgegeben wird und sie nichts selber bezahlen müssen. Anders als in Deutschland erwarten sie allerdings nicht, dass man sich zwangsläufig mit ihnen unterhält nur weil man etwas ausgegeben bekommen hat, manchmal spendieren sie einem auch nur ein Getränk, unterhalten sich kurz und gehen dann wieder. Um 2 Uhr hat die Bar zu gemacht und als wir in die zweite Bar oder Club, was auch immer es war, nicht mehr gegangen sind, verbrachten wir den restlichen Abend dort, wo wir auch gegrillt hatten  und fielen spät am Abend todmüde in unsere Betten. Am nächsten Morgen waren wir dann mit den Leuten vom vorigen Abend an einem See und haben dort den ganzen Tag verbracht. Am Abend sind wir zu einem Modelcontest gegangen, weil ein paar  Kinder aus dem Kinderdorf daran teilnahmen und wollten, dass wir ihnen zuschauen. Auf der Karte stand drauf, dass es um 18 Uhr beginnen würde und eines der Mädchen aus dem Kinderdorf meinte, dass wir schon um 17 Uhr da sein sollten, um uns gute Plätze zu sichern. Also waren wir, typisch deutsch, natürlich pünktlich um 17 Uhr da. Als wir allerdings in die Community Hall kamen, wo der Contest stattfinden sollte, waren wir nicht nur die einzigen dort, sondern sie waren noch nicht einmal fertig mit aufbauen. Gegen 6 Uhr waren immer noch keine anderen Leute da, allerdings fand dann wohl auch gerade erst die Generalprobe statt. Gegen 19 Uhr war von anderen Leuten immer noch keine Spur zu sehen und uns wurde gesagt, sie wüssten auch nicht wann sie anfangen, denn sie würden noch auf die Veranstalterin warten. Insgesamt startete die Veranstaltung dann erst um 21 Uhr. Aber die Veranstalterin brachte uns netterweise sogar etwas zu essen weil wir Neu waren und Fremde in diesem Land. Auch bei diesem Contest hat sich mal wieder gezeigt, dass wohl alle Afrikaner den Rhythmus einfach im Blut haben, weil die Modelauftritte immer wieder von Tanz- und Gesangeinlagen von Kindern allen Alters unterbrochen wurde und selbst die Kleinsten schon super tanzen können. Die Musik und auch das Geschrei der Kinder war allerdings so laut, dass wir gegen 23 Uhr beschlossen lieber noch ein bisschen feiern zu gehen mit den Leuten vom Vortag. Am nächsten Tag hörten wir, dass der Contest wohl bis 3 Uhr nachts gegangen sei. Am Sonntag mussten wir dann erst mal ausschlafen und versuchten uns im Brot und Kuchen backen. Sowohl der Kuchen als auch das Brot sind leider zu vielen tausend Teilen zerfallen, da wir sie in einem Topf backen mussten, weil wir keine Backformen haben. Trotzdem ist es sehr lecker geworden. Am Abend wurden wir dann von Jungs noch einmal zum Essen eingeladen, weil sie meinten, da unser Reissalat so schrecklich war, müssten sie uns erst einmal bekochen um zu zeigen was gutes Essen ist. Das Essen war ein typisch afrikanischer Eintopf mit Hühnchen und Gemüse und auch wirklich lecker. Den restlichen Sonntagabend verbachten wir noch zusammen mit ihnen um dann jedoch etwas früher als am Freitag und am Samstag zu Bett zu gehen, da wir am Montag ja wieder arbeiten mussten.