Sonntag, 22. Juni 2014

Train ride, schoolshow und das WM Spiel Deutschland gegen Ghana

Am Freitag war ein besonderer Tag im Kindergarten. Die Kindergartenlehrerinnen hatten einen einen „Train ride“ organisiert, da das Thema der Woche „Transport“ war. Also eigentlich war es kein richtiger Zug sondern nur ein Traktor der mehrere kleine Waggons hinter sich herzog in denen die Kinder saßen.Früher konnten die Lehrerinnen wohl einen richtigen Train ride organisieren mit einem echten Zug aber dieses Jahr war dies nicht möglich. Aber auf jeden Fall schon mal schön, dass sie überhaupt etwas organisieren konnten. Als wir also in den Kindergarten kamen spielten alle Kinder draußen, da der Traktor um 9 Uhr kommen sollte. Wenn alle Kinder draußen spielen und wir zum Kindergarten kommen, fühlen wir uns schon manchmal wie Superstars, denn sobald die Kinder uns von weitem sehen, hören sie auf zu spielen und rufen „Teacher, Teacher“ und rennen auf uns zu wie eine kleine Horde Fans und wollen uns alle umarmen und begrüßen. Nicht selten fängt dann relativ schnell ein Kind an zu weinen, weil es von den größeren weggeschubst wurde. Ja das Leben als Superstar ist schon nicht einfach wenn man gleichzeitig versucht ein weinendes Kind zu trösten und sich auf den Beinen zu halten weil 10 Kinder gleichzeitig versuchen einen zu umarmen. Als dann nun endlich der Traktor kam waren alle Kinder schon ganz aufgeregt. Die Kinder wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, erst die Jüngeren, dann die Älteren. Teilweise fingen die Kleinen allerdings bei dem Anblick der Wagen an zu weinen, weil sie so etwas vorher noch nie gesehen hatten. Sie fahren zwar alle ohne Angst hinten auf der Ladefläche eines Pickups mit, fangen dann aber an zu weinen bei dem Anblick eines Traktors mit Wagen hinten dran. Also fuhren nur die Kinder mit, die sich auch trauten. Bei der zweiten Runde durften dann auch Larissa und ich mitfahren. Alle Kinder hatten sehr viel Spaß durch die Nachbarschaft zu fahren in den kleinen Waggons. Am Nachmittag war dann Kids club. Die Sekretärin hatte uns angerufen und uns gebeten mit den Kindern für den Sportsday nächste Woche zu trainieren. Das Problem an der Sache war eher, dass sie an diesem Freitag Netball üben sollte. Netball ist in etwa ähnlich wie Basketball, allerdings hatte weder die Sekretärin, noch die Leiterin des FSP Ahnung von den Regeln dieses Spiels und ich am aller wenigsten. Erschwerend kam noch hinzu, dass es keine Körbe gab. Glücklicherweise hatten die Kinder ein wenig Ahnung von diesem Spiel, aber es kam immer wieder zu Konflikten zwischen ihnen, die ich noch nicht einmal lösen konnte, weil alle wie wild in Damara aufeinander einredeten. Also saß ich eher am „Spielrand“ und beobachtete das ganze und passte auf die Sachen der Kinder auf. Nächste Woche sollen wir dann jeden Tag mit den Kindern trainieren, davor werde ich mir aber zumindest einmal die Regeln ausdrucken. Am Abend veranstaltete dann eine der Schulen eine Show mit Tanzakts, Dramen und natürlich einer Modelshow. Ungewöhnlicherweise startete die Show Punkt 7, ging dafür aber endlos lang. Um 23.30 gingen wir nach Hause und die Show war immer noch nicht zu Ende.Die Schüler dort waren allerdings extrem laut und feuerten die Tanzgruppen jedesmal so an, das man das Gefühl hatte man könnte auch auf einem Justin Biber Konzert sein.

Am nächsten Tag war Abends das WM Spiel Deutschland gegen Ghana. Erst wollten wir das Spiel in einem Golfclub anschauen, dort waren die wenigsten allerdings an diesem Spiel interessiert und es war schwer sich auf das Spiel zu konzentrieren während laute Africaans Musik aus den Lautsprechern dröhnte. Also wechselten wir nach 20 min in das Hotel ganz in der Nähe, in dem wir schon zuvor das erste Spiel angeschaut hatten. Nach diesem anstrengenden und langen Wochenende war ich froh, dass ich am Sonntag nichts zu tun hatte und ein bisschen entspannen konnte.  

Mittwoch, 18. Juni 2014

Ein langes Wochenende

Dieses Wochenende war wieder einmal ein langes Wochenende, so wie viele in letzter Zeit. Allerdings wussten wir dies erst zu spät, daher hatten wir keine Reisepläne gemacht.Also blieben wir zu Hause. Freitags hatten alle Lehrer eine Konferenz, weshalb die Kinder nicht in die Schule mussten, daher kamen auch keine Kinder in den Kindergarten, da dann die älteren Geschwister auf die Jüngeren aufpassen. Also meinte die Direktorin des Kindergarten zu uns, dass wir auch nicht zu kommen brauchen, da ja eh keine Kinder da wären. Tja, zu früh gefreut, denn morgens um 7 Uhr bekam Larissa einen Anruf von einer der Kindergartenlehrerinnen, wir sollten doch bitte um 8 Uhr im Kindergarten sein, da die Direktorin ein Meeting mit uns und den Kindergartenlehrerinnen wollte. Da wir eine halbe Stunde ins Kinderdorf brauchten, zogen wir uns schnell an, aßen etwas und liefen los ins Kinderdorf. Auf dem Weg begegneten wir noch der Sekretärin des Kinderdorfes die allerdings von einem Meeting nichts wusste. Als wir in den Kindergarten kamen, warteten schon die Lehrerinnen in der Küche und meinten wir würden nur noch auf die Direktorin warten. Da allerdings kam plötzlich die Sekretärin des Kinderdorfes und wollte die Lehrerinnen zu einem anderen Meeting holen das die Direktorin einberufen hatte. Wir hatten uns also völlig umsonst abgehetzt und mussten nun eine geschlagene Dreiviertelstunde warten bis das Meeting zu Ende war. Danach kam endlich unser Meeting an die Reihe. Es ist schon erstaunlich wie viel mehr die neue Direktorin in der kurzen Zeit verändert hat in der sie da ist und wie viel Respekt die anderen ihr gegenüber zeigen. Nicht das sie den alten Direktor nicht respektiert hätten, aber in gewissem Maße schon etwas weniger als die neue Direktorin. In unserem Meeting ging es darum, dass zwei Lehrerinnen für ca. 2 und 3 Wochen auf einer Fortbildung sind und einer von uns eine der Klassen in dieser Zeit übernehmen muss. Als alles geklärt war konnten wir endlich um 11 Uhr nach Hause gehen. Da hatte ich mich leider zu früh aufs ausschlafen gefreut. Am Samstag besuchten wir ein Konzert des APC. In dem Arts und Performance Center können Kinder verschiedene Instrumente oder auch tanzen lernen. Der Jahresbeitrag ist extrem niedrig und Kinder die sich diesen nicht leisten können, können kostenlos am Unterricht teilnehmen. Beim Konzert traten viele Kinder verschiedenen Alters auf und zeigten, was sie bereits gelernt hatten. Es gab sogar ein kleines Orchester mit den Jüngeren und ein großes Orchester mit den Älteren. Allerdings hatten sie am Anfang einige technische Probleme, weshalb sich das ganze Konzert um eine halbe Stunde nach hinten verzog. Hätte mich ja auch gewundert wenn hier etwas mal pünktlich angefangen hätte, aber da wir dies ja schon gewöhnt sind von den Namibianern, störte es uns auch nicht weiter. Insgesamt war es ein sehr schönes Konzert und man hat gesehen wie viel Spaß es den Kindern bereitet zu musizieren und zu tanzen. Auch am Montag hatten wir frei, da African Children's Day war. Abends haben wir uns dann mit ein paar Freunden in der Bar eines Hotels getroffen um das Spiel Deutschland gegen Portugal anzuschauen. Es waren eher wenig Leute da und daher war die Stimmung nicht ganz so ausgelassen wie man sie von solchen Spielen normalerweise in deutschen Bars kennt und ja was soll ich sagen, ein bisschen vermisse ich das Public Viewing in Deutschland ja schon.