So, heute ist es soweit. Heute Nacht um
12 Uhr werden wir mit dem Intercape nach Windhoek fahren, dort einen
Tag verbringen und dann morgens um 7 Uhr geht unser Flieger zuerst
einmal nach Johannesburg und dann nach Frankfurt. Die Koffer sind
gepackt, die Abschiede alle hinter uns gebracht und nur noch ein
kleiner Teil der Wohnung muss zusammengepackt werden. Am Abend werden
wir uns auf ein letztes Kaffeetrinken mit den Müttern treffen, bis
der Intercape kommt. Es war eine wirklich schöne aber teilweise auch
anstrengende Zeit und ich werde die Kinder und Mütter und
Lehrerinnen alle sehr vermissen. Was ich außerdem vermisse werde:
- die Freundlichkeit und gute Laune der Leute hier
- das jeden Tag die Sonne scheint
- die Musik hier
- das Tanzen der Kinder
- allgemein die Kinder auch wenn sie manchmal wirklich frech waren
- das man Sonntags noch schnell im Supermarkt einkaufen gehen konnte
- die Holzschnitzermärkte
- die wunderschöne Landschaft
- die schönen afrikanischen Sonnenauf- und untergänge
- die vielen wilden Tiere am Straßenrand wenn man von Stadt zu Stadt fährt (Kudus, Springböcke, Warzenschweine …)
- die teilweise völlig menschenleere Landschaft
- die Sprache (ich verstehe zwar kein Wort von Oshivambo oder Damara oder so aber es hört sich trotzdem ziemlich cool an besonders mit den Klicklauten)
- das billige aber gute Essen (zb. Steak für unter 13 €)
- die billigen Taxifahrten (noch nicht einmal 1 € für eine Strecke)
- unsere beiden kleinen Nachbarskinder Star und Mathew die uns jeden Tag begrüßen wenn wir von der Arbeit kommen
- unsere Katze Tiger
- und manchmal auch die Versuche der Jugendliche unsere Nummer zu bekommen (nicht immer aber manchmal ist es schon wirklich lustig)
- das Geld (es ist wirklich viel schöner mit den ganzen Tieren darauf als der Euro)
was ich nicht vermissen werde:
- die ganzen Kakerlaken in der Wohnung (nein wir haben regelmäßig geputzt und trotzdem sind immer sehr viele da gewesen)
- den Regen in der Regenzeit (innerhalb von 2 min ist man komplett durchnässt und die Straßen verwandeln sich in reißende Flüsse in denen schon so mancher Flip Flop abhanden gekommen ist)
- das man in Namibia ohne eigenes Auto nur schwer von A nach B kommt
- die vielen Straßenhunde (die tun mir wirklich leid)
- das man so etwas wie Sahne nur sehr selten bekommt
- die teilweise doch extrem weiten Strecken die man zurücklegen muss
- die halbe Stunde Fußweg zu Arbeit hin und wieder zurück ( ich glaube ich bin in diesem Jahr so viel gelaufen wie noch nie in meinem Leben)
- die Unorganisiertheit
- die Hitze (manchmal ist es dann doch wirklich zu heiß)
- den Rassismus der Weißen gegenüber der Schwarzen und den Rassismus der Schwarzen untereinander gegenüber den verschieden Stämmen
- die Bettler
- die Makalanianhängerverkäufer (die sind manchmal wirklich aufdringlich)
- das reporten der Kinder im Kindergarten (sobald ein Kind geschlagen, geschubst oder auch nur nicht mitspielen darf, kommt es und „petzt“, also kommt etwa alle 5 Minuten ein Kind an auch wenn es wirklich unnötige kleine Dinge sind, die sie selber regeln könnten)
- das Aufräumen im Kindergarten wenn ich alleine in der Klasse bin (ich muss generell erst einmal 4 mal sagen, dass jetzt Aufräumzeit ist und werde trotzdem von dem Großteil der Klasse ignoriert)
Aber alles in allem war es eine
wunderschöne Zeit und ich habe wirklich viel gelernt und gesehen und
hoffe, dass ich eines Tages noch einmal zurück nach Namibia komme
und dann sehen kann, was aus den vielen kleinen Kindern des SOS
Kinderdorfes in Tsumeb geworden ist.